Dass Deutschland immer älter wird, ist in den letzten Jahren fast schon zum Allgemeinplatz geworden. Die Ursache für das vieldiskutierte Problemthema heißt „demografischer Wandel“: Eine steigende Lebenserwartung in Kombination mit niedrigen Geburtenraten führt dazu, dass immer mehr Menschen im Alter auf fremde Hilfe angewiesen sind. Experten sagen bis zum Jahr 2025 einen Bedarf von 80.000 zusätzlichen Vollzeitkräften in der Altenpflege voraus. Längst hat auch die Politik ein Auge auf die Altenpflege-Ausbildung geworfen, um den drohenden Pflege-GAU abzuwenden. Klar ist: Ein Job als Altenpfleger bzw. Altenpflegerin ist körperlich und geistig anspruchsvoll – aber auch sehr zukunftssicher.
Berufswunsch Altenpflege? Im Jahr 2020 ist der „Altenpfleger“ im neuen Pflegeberuf „Pflegefachmann / Pflegefachfrau“ aufgegangen.
Als Altenpfleger bzw. Altenpflegerin hilft man alten Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags. Dazu gehört zum einen die medizinisch-pflegerische Betreuung im engeren Sinne: Die Pflegekräfte wechseln Verbände, verabreichen Medikamente, helfen bei Ernährung und Körperhygiene. Zum anderen tragen Altenpfleger als Begleiter und Motivatoren dazu bei, dass die Senioren ihren Tagesablauf strukturieren und mit sinnvoller Beschäftigung füllen.
Altenpfleger haben ein gutes Gespür für die besonderen Probleme und Herausforderungen der älteren Generation, auch im Umgang mit Verwirrten und Dementen. Sie können körperlich „anpacken“, schrecken zudem vor Verwaltungs- und Organisationsaufgaben nicht zurück und wissen, wie das deutsche Sozialsystem funktioniert. Sie sind wichtige Ansprechpartner: für Ärzte, Therapeuten, Angehörige und nicht zuletzt natürlich für die Pflegebedürftigen selbst.
Ein Altenpfleger braucht neben körperlicher und geistiger Robustheit auch soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen. Die wirtschaftlichen Aspekte der Altenpflege – beispielsweise die Abrechnung von Pflegeleistungen – erfordern außerdem Mathematik-Kenntnisse. Darüber hinaus setzt die enorm menschennahe Pflegetätigkeit hohes Kontakt- und Kommunikationsvermögen voraus.
Die Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin ist bundesweit einheitlich geregelt. Der theoretische Teil der Ausbildung findet an Berufsfachschulen für Altenpflege statt, der praktische Teil in Altenpflege-Einrichtungen. Die Ausbildungsdauer beträgt in Vollzeit drei Jahre, in Teilzeit bis zu fünf Jahre. Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss plus abgeschlossener Berufsausbildung.
Einen allgemein verbindlichen Tarifvertrag für angehende Altenpfleger und Altenpflegerinnen gibt es nicht. Einige Pflegeschulen erheben Gebühren für die Ausbildung. Ausbildungsträger im öffentlichen Dienst – und solche, die sich bei der Vergütung daran anlehnen – richten sich nach folgenden tariflichen Monatsvergütungen (AJ = Ausbildungsjahr).
Bund und Gemeinden (TVA-öD) |
Bundesländer (TV-L) | ||||||
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1. AJ |
2. AJ |
3. AJ |
ø |
1. AJ |
2. AJ |
3. AJ |
ø |
1.341 € |
1.402 € |
1.503 € |
1.415 € |
1.231 € |
1.297 € |
1.333€ |
1.287 € |
Quelle: DBB Beamtenbund und Tarifunion (Stand 2024)
Altenpfleger / Altenpflegerin |
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ISBN 978-3-95624-106-2
308 Seiten18,90 €