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Erfahrungsbericht: Einstellungstest Deutsche Bank

Der Einstellungstest in Frankfurt (Filiale)

Das war mein erster Einstellungstest bei einer Bank. Ich hatte noch keinerlei Erfahrung. Aber mein Motto war: Einfach mal versuchen. Ich hatte ja noch einige andere Tests bei anderen Banken zu schreiben, bei denen ich eingeladen war. Und als angehender Abiturient mit guten Noten sollte ich doch nicht der Schlechteste im Test sein.

Wir waren ca. 20 Bewerber, zwei Auszubildende und ein Ausbildungsleiter. Die Prüferin hat uns begrüßt und die zwei anwesenden Auszubildenden vorgestellt, welche den Test unterstützen sollten. Der Einstellungstest dauerte sehr lange, ich glaube es waren drei Stunden. Nachdem die Prüferin sich selbst und die zwei Auszubildenden vorgestellt hatte, ging es dann auch schon gleich zum Test über. Die Auszubildenden haben jedem Bewerber eine Mappe ausgeteilt. Darin waren die Prüfung und ein Antwortbogen. Nachdem jeder Bewerber eine Mappe erhalten hatte, hat die Testleiterin uns durch den Test geleitet.

Das lief so ab:

  • Die Testleiterin las jede Aufgabe vor und forderte uns auf, auf die nächste Seite umzublättern. (Man musste die Anweisungen strikt befolgen. Ich kann euch nur empfehlen, euch daran zu halten. Die beiden Auszubildenden haben genau gesehen, wenn jemand weiter vorgeblättert hat, das bringt gar nichts. Die Peinlichkeit muss man sich nicht antun.) Einige haben diese Anweisung leider nicht ganz verstanden, und alle Seiten durchgeblättert. Das hat die ganze Gruppe durcheinander gebracht. Und man kann auch vom Test ausgeschlossen werden, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Macht also bitte genau das, was sie sagt, damit niemand gestört wird!
  • Nachdem die Vorgehensweise zum Test vorgelesen worden war, wurde noch einmal gefragt, ob alles soweit verstanden sei. Es hat natürlich kein Bewerber eine Frage gestellt, ich aber auch nicht. Aber war ja alles nicht schwer, was sie erzählt hatte. Es war wichtig, dass pro Aufgabe immer nur eine Antwort richtig war. Und man durfte nicht auf den nächsten Aufgabenblock umblättern. Die Testleiterin hat uns durch den Test quasi begleitet, jede Aufgabe vorgelesen und erklärt und uns genaue Zeiten vorgegeben. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit mussten wir bei jedem Aufgabenblock zum Ende kommen. Auch hier, lasst bitte den Stift fallen wenn ihr dazu aufgefordert werdet! Manche verstehen das dann doch nicht und brauchen eine Extraeinladung. Das kommt bestimmt nicht gut an, die Prüfer machen sich auch manchmal Vermerke während des Einstellungstests.
  • Wir durften also mit dem ersten Aufgabenblock anfangen. Hier ging es um das Allgemeinwissen, insbesondere um Wirtschaftsthemen. Ihr solltet Nachrichten lesen und auch ein wenig Ahnung von der Finanzwelt haben. DAX und Dow Jones sollten keine Fremdwörter für euch sein. Und etwas Geographiekenntnisse wären auch von Vorteil. Zum Beispiel sollte man auch Fragen zur Europäischen Union beantworten können. Fragen zum Bankwesen sollten in den Grundzügen auch beherrscht werden. Man sollte wissen, was ein Wertpapier ist oder was eine Bilanz aussagt.
  • Jetzt ging es über zum zweiten Aufgabenblock "Tätigkeiten eines Auszubildenden". Hier solltet ihr euch mal mit einem Bankangestellten unterhalten haben. Ihr solltet wissen, welche Aufgaben in der Bank anfallen. Dann lassen sich die Fragen gut beantworten.
  • Dann ging es zum dritten Aufgabenblock. Dabei ging es um Matheaufgaben. Also Zinsrechnen, Prozentrechen, Dezimal und Brüche sollte man schon beherrschen. Dann lassen sich die Aufgaben eigentlich gut lösen. Ach ja, und mit Diagrammen solltet ihr auch arbeiten können. Die wichtigen Zahlen und Daten rauszufiltern sollte euch nicht überfordern. Von dem Ausgangsjahr auf ein anderes Jahr hoch- und runterrechnen solltet ihr schon beherrschen. Und da kommt ihr natürlich nicht um Prozentrechnen herum. Oder 0,25 als Bruch ausdrücken können sollte auch möglich sein.
  • Wir sind weiter zum vierten Aufgabenblock übergegangen. Hier ging es darum, Wortanalogien zu erkennen. Ein Beispiel: „dick“ verhält sich zu „dünn“ wie „lang“ zu …? Hier musste man der deutschen Sprache schon mächtig sein. Konzentriert euch, nicht raten, es klingen viele Antworten richtig. Aber wenn ihr genau nachdenkt, dann merkt ihr, dass nur eine Antwort die Richtige sein kann.
  • Danach war erst mal eine Pause angesagt. Wir mussten alles liegen lassen und durften jetzt eine Pause von 10 Minuten machen. Als Nichtraucher habe ich mich ein wenig entspannt und etwas Smalltalk mit den anderen Bewerbern gehalten. Die meisten Bewerber sind ins Freie gelaufen und haben geraucht. Von einigen habe ich gehört, dass der Test bisher nicht so gut gelaufen sei, weil der Zeitdruck einen ganz verrückt machen würde. Das empfand ich auch so. Aber es geht uns allen so, sagte ich, und wir müssen ja nicht unbedingt alle Aufgaben schaffen. Ein guter Durchschnitt reicht auch, dachte ich mir. Nach der Pause ging es dann auch gleich weiter.
  • Die beiden Auszubildenden hatten bereits das erste Prüfungsheft eingesammelt und es lag schon eine neue Prüfungsmappe auf dem Tisch. Auch hier hat die Testleiterin wieder die Aufgaben vorgelesen und uns durch den Test geleitet. In diesem Aufgabenblock mussten wir eine Fülle von Matheaufgaben rechnen. Aber keine gängigen Matheaufgaben, eigentlich mathematisch einfache Aufgaben, aber irgendwie auch anspruchsvolle Aufgaben. An einem Beispiel kann ich das mal versuchen zu erklären: Du hast zwei Namen untereinander stehen und musst das Ergebnis ausrechnen. Für Konsonanten, Umlaute und Vokale wurden bestimmte Punktzahlen vergeben, ich glaube 1, 3 und 5 Punkte. Dann musstest du die Punktzahl in einem Namen zusammenrechnen und die kleinere Zahl von der größeren Zahl abziehen um auf das Ergebnis zu kommen. Also etwas schlecht zu beschreiben, aber so ungefähr. Hier war es wichtig, dass man zügig durcharbeitet, die Zeit ist sehr knapp bemessen. Ich habe nicht alle Aufgaben lösen können.
  • Dann ging es weiter zur nächsten Aufgabe, bei der es um die Persönlichkeit ging. Die Zeitvorgabe war hier nicht das Problem. Man bekam Fragen zur eigenen Person gestellt und musste diese mit Zahlen bewerten. Also zum Beispiel wurden mehrere Tätigkeiten vorgeben die entsprechend bewertet werden sollten: Wie würdest du in dem einen Fall reagieren? Was trifft eher auf dich zu? Du musstest also ankreuzen, welche Reaktion am ehesten zu deinem verhalten passt in einer bestimmten Situation. Diese Fragen wurden in unterschiedlicher Form gestellt und manche Fragen haben sich wiederholt, nur in etwas veränderter Form. Hier sollte man ehrlich antworten, da es angeblich kein Richtig oder Falsch gäbe. Aber bei manchen Fragen habe ich dann doch lieber etwas geschwindelt.

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So und das ist es dann auch gewesen. Nach dem Test war ich erst mal platt. Die Testleiterin erklärte dann die weitere Vorgehensweise. Als nächstes gehen die Tests zur Auswertung an die Zentrale und von dort erhält man dann in drei Wochen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder auch nicht.


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