Als erstes habe ich mich darum gekümmert eine vernünftige Bewerbung zu schreiben. Im Internet habe ich einige Mustervorlagen gefunden. Dann habe ich mit einer Freundin zusammen überlegt, wie man diese Mustervorlage auf mein Profil anpassen könnte. Nachdem ich meine Bewerbung mit Zeugnissen und Lebenslauf fertig hatte, habe ich alle Unterlagen noch mal von einer Bekannten prüfen lassen. Das war verdammt wichtig, da uns irgendwie doch einige Rechtschreib- und Formulierungsfehler unterlaufen sind. Ich kann euch an dieser Stelle nur empfehlen, alle Unterlagen noch mal durchchecken zu lassen, bevor ihr sie abschickt.
Ich habe sehr schnell die Antwort erhalten, dass meine Bewerbungsunterlagen eingegangen seien und es noch etwas dauern würde, bis alle Unterlagen gesichtet werden.
Zwei Wochen später habe ich dann eine Einladung zum Einstellungstest erhalten. Das war sehr erfreulich. Ich habe mich dann leider nur kurzfristig auf diesen Test vorbereiten können. Eigentlich verrückt, dass ich mich nicht rechtzeitig darum gekümmert und richtig vorbereitet habe auf den Test. Aber in dieser Woche habe ich Tag und Nacht an den Aufgaben gesessen. Ich habe mir ein Buch von Hesse und Schröder dazu gekauft. Das ganze Buch durchzuarbeiten war nicht möglich in der kurzen Zeit, aber ich habe mir ganz bestimmte Kapitel aus dem Buch vorgenommen, die ich für passend empfand zum Ausbildungsberuf und diese gründlich durchgearbeitet. Über das Internet hatte ich ja schon viele Hinweise und Ratschläge gelesen.
Der Einstellungstest dauerte 100 Minuten. Wir waren ca. 10 Bewerber in einem Raum. Die Tests lagen schon auf dem Tisch und auf jedem Platz lag ein Namensschild.
Nachdem sich alle hingesetzt hatten, fing der Prüfer an, sich und das Unternehmen kurz vorzustellen und erklärte uns, wie der Test zu bearbeiten ist. Wir hatten zwar die Möglichkeit jetzt Fragen zu stellen, aber keiner hat sich wirklich getraut. Aber eigentlich gab es da auch nicht viel zu fragen. Wir hatten insgesamt 100 Aufgaben, die wir in der vorgegebenen Zeit bearbeiten mussten. Innerhalb der Aufgaben konnten wir vor- und zurückblättern. Wir durften einen Stift, Schmierpapier und Taschenrechner benutzen. Handys mussten ausgeschaltet bleiben. Achtet bitte darauf, das macht keinen guten Eindruck, wenn plötzlich das Handy klingelt!
Die ersten Aufgaben waren Fragen zu einem kurzen Text. Wir mussten bestimmte Aussagen zum Thema "Datensicherheit im Internet" prüfen und die Aussagen mit ja und nein beantworten.
Dann musste ich verschiedene Arbeitsabläufe in die richtige Reihenfolge setzen. Es ging darum, ein Angebot einzuholen und einen Auftrag auszulösen. Hier musste man die einzelnen Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge bringen.
Jetzt kam der schwierigere Teil. Ich musste ungefähr 50 Rechenaufgaben lösen. Hier war verwirrend, dass die Aufgaben manchmal direkt gestellt wurden und zum Teil anhand von Diagrammen und Zeichnungen bestimmte Werte berechnet werden mussten. Die direkten Fragen waren eigentlich zu schaffen. Ich musste Textaufgaben, Brüche, Prozentaufgaben usw. rechnen. Das hatte ich schon alles in der Schule gehabt. Aber die Tabellen und Diagramme haben mich schon etwas verunsichert. Ich musste beispielsweise in einer Grafik den Anteil an Frauen in einer Belegschaft berechnen. Die Zahlen dazu musste ich aber erst über einen Umweg zusammenrechnen bevor ich die Prozente ausrechnen konnte usw.
Dann kamen Aufgaben zum logischen Verständnis. Ich musste Wörter logisch in Beziehung zueinander setzen. Beispielsweise musste ich den Überbegriff zu Sommer und Winter ankreuzen. Es sind fünf Antworten vorgegeben und ich musste Jahreszeit ankreuzen.
Dann habe ich Fremdwörter erklären müssen, indem ich von fünf Aussagen die richtige Aussage ankreuzen musste. Zum Schluss kam ein Schreibtest dran. Hier musste ich die richtige Schreibweise für bestimmte Wörter in den Antworten auswählen. Das war nicht ganz einfach.
Soviel zum Einstellungstest. Insgesamt bin ich gut hingekommen mit der Zeit. Die Aufgaben waren teilweise etwas kniffelig und nicht auf direktem Weg zu lösen, aber insgesamt alles zu schaffen.
Nach ca. 2 Wochen habe ich mein Ergebnis bekommen. Ich habe den Test bestanden und bin gleich zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Wichtig ist, dass ihr euch sofort um Informationsmaterial kümmert. Es gibt im Internet viele gute Hinweise und Informationen. Achtet darauf, dass ihr gut gekleidet seid, dass ihr gut riecht, dass ihr ausgeschlafen seid und eine gute Ausstrahlung habt. Haltet immer Blickkontakt zu den Prüfern und redet laut und deutlich. Passt auf eure Redegeschwindigkeit auf. Redet nicht zu schnell, aber auch nicht ermüdend. Wenn ihr das alles durchdacht habt, dann könnt ihr erst mit dem eigentlichen Teil beginnen. Hier geht es darum, dass du die Prüfer überzeugen kannst mit deiner Person. Ich sollte beispielsweise erklären, welche Erwartungen ich an die Ausbildung habe. Hier dürft ihr natürlich nicht übertreiben. Es muss klar werden, dass in erster Linie ihr was für die Firma leisten möchtet und eure Erwartungen sich in Grenzen halten. Dann musste ich erklären, wieso ich mich bei dieser Firma beworben habe und wieso ich mich für diesen Ausbildungsberuf entschieden habe. Natürlich habe ich mir im Internet alle wichtigen Informationen zur Firma organisiert. Ich konnte was über die Anzahl und örtliche Verteilung der einzelnen Standorte in Deutschland erzählen. Ich wusste, wie viele Mitarbeiter bundesweit bei dieser Firma beschäftigt sind. Wichtig ist, dass ihr genau beschreiben könnt, was diese Firma eigentlich macht. Bei mir war das ganz einfach. Ich kannte schon eine andere Firma, die das gleiche macht. Dort war ich als Aushilfe eingestellt. So konnte ich viel zu den einzelnen Abteilungen erzählen, wenn auch nur oberflächlich. Das signalisiert, dass ihr euch wirklich ernsthaft Gedanken über das Unternehmen gemacht habt und dass ihr genau wisst, was euch in der Ausbildung erwarten wird. Dann sollte ich Stellung nehmen zu einer schlechten Schulnote in Englisch. Ich habe erzählt, dass ich in Englisch schon immer meine Schwierigkeiten hatte, aber ich unbedingt meine Note verbessern wollte und deshalb mehr lernen musste als andere Mitschüler. Ich habe mich darauf hin immerhin um eine ganze Note verbessern können. Es verlangt keiner, dass du eine eins im Zeugnis erreichst. Aber du solltest mit Problemen umgehen können und dich darum kümmern besser zu werden bzw. die Probleme zu lösen. Wichtig ist auch, dass ihr einen aufgeschlossenen und freundlichen Eindruck hinterlasst. Also ruhig mal zwischendurch lächeln und einen netten Blick riskieren.
Damit bin ich sehr gut gefahren und habe meinen Ausbildungsplatz in der gewünschten Firma bekommen. Ich habe zwei Tage später die Zusage erhalten.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. Aber ich denke, dass ich die Situation sehr gut beschrieben habe und gute Tipps geben konnte.
Viel Glück wünsche ich euch.
Kaufmann / Kauffrau für Büromanagement |
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