Zum Auswahlverfahren für Brandmeisteranwärter der Feuerwehr Dortmund gehören ein schriftlicher Einstellungstest, ein Sporttest, ein Vorstellungsgespräch und ein Handwerkertest.
Für den schriftlichen Einstellungstest wurde ich zu einem externen Institut eingeladen, welcher den Test für die Feuerwehr durchführt. Der Test dauerte 90 Minuten und war in zwei Teile aufgeteilt.
Der erste Teil Bestand aus einem Diktat, getestet wurde also die Rechtschreibung. Das Thema des Textes war „Die Aufgaben der Feuerwehr“. Die Wörter waren nicht wirklich komplex, sodass man hier keine größeren Probleme haben sollte.
Nach dem Diktat wurden wir auf dem PC mit dem Testprogramm vertraut gemacht. Zunächst galt es, seine Sprachbeherrschung unter Beweis zu stellen. Unter anderem wurden Wörter angezeigt und man musste aussuchen, welche Wörter in eine gemeinsame Wortgruppe gehörten. Es wurden zudem längere Texte gezeigt, die man sich durchlesen sollte. Danach wurden Aussagen zu dem Text geäußert, die man mit "richtig", "falsch" oder "nicht erkennbar" markieren sollte.
Die Matheaufgaben waren eher unteres Niveau und bestanden größtenteils darin, Flächen zu berechnen und dafür die Grundrechenarten zu nutzen. Im Bereich Konzentration wurde die Reaktionsgeschwindigkeit getestet, indem innerhalb von zwei Sekunden jeweils die zweitgrößte angezeigte Zahl angeklickt werden sollte.
Die Kategorie Visuelles Denkvermögen hat die Fähigkeit zum räumlichen Denken geprüft. Erst wurde ein Objekt in einer bestimmten Position gezeigt, dann musste man dieses Objekt in vier Bildern in Vogelperspektive wiedererkennen. Zuletzt waren technische Aufgaben im Bereich Mechanik zu beantworten.
Rund 2 Wochen nach dem schriftlichen Test wurde ich zum Sporttest eingeladen. Je nach Feuerwehr findet man die Übungen und den Ablauf bereits im Voraus auf der Homepage.
WICHTIG: Übt vorher. Auch wenn die Übungen noch so leicht klingen mögen – macht die Übung, bevor ihr zum Sporttest fahrt! Es passiert immer wieder, dass die Übungen unterschätzt werden und dann schon nach der ersten oder zweiten Übung Schluss ist, weil die Leistungen zu schlecht sind. Dann muss man warten bis zum nächsten Auswahlverfahren! Während des Sporttests ist man automatisch aufgeregt bzw. angespannt, was dazu führt, dass Übungen, die ihr normalerweile sehr leicht hinbekommt, zu einer echten Herausforderung werden. Je öfter ihr die Übungen vorher gemacht habt, desto weniger nervös seit ihr.
Informiert euch also, wieviele Versuche ihr bei den verschiedenen Übungen habt, um euch dementsprechend vorzubereiten. Je nach Feuerwehr müsst ihr einige Übungen unbedingt schaffen (ggf. sogar beim ersten Mal), bei anderen Übungen ist dies nicht der Fall. Bei manchen Übungen gibt es nur ein Bestanden, bei anderen werden Punkte gegeben oder Zeiten gemessen. Wenn ihr euch verbessern könnt, dann nehmt das Angebot an. Am Ende werden von allen Teilnehmern die Punkte zusammen gezählt und eine Rangliste erstellt, weshalb es wichtig ist, bei jeder Übung alles zu geben.
Wir wurden beim Sporttest zunächst in Gruppen zu je 6 Leuten eingeteilt (Insgesamt waren ca. 80 Teilnehmer da). Dann wurde uns zunächst jede Übung erklärt und drauf hingewiesen wie eine Übung als bestanden gilt und welche Fehler gemacht werden können.
Die Balkenübung, Drehleitersteigen und der 3000-Meter-Lauf mussten erfolgreich absolviert werden. Bei den anderen Übungen durfte man eine Übung nicht schaffen. Bei zwei nichtgeschafften Übungen war man aus dem Auswahlverfahren ausgeschieden. Man durfte die anderen Übungen trotzdem noch mitmachen um Erfahrung zu sammeln. Nutzt dieses Angebot!
Wenn man auch den Sporttest geschafft hat, wird man automatisch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Zu Beginn gibt es eine Vorstellungsrunde, in der sich zunächst die gegenüberstehenden Personen vorstellen. Lebenslauf, Hobbys und ggf. Berührungspunkte mit der Feuerwehr können alle mit in die Vorstellungsrunde eingebracht werden. Anschließend werden Fragen zur Feuerwehr gestellt: „Was wissen Sie über unsere Feuerwehr?“, „Wieso möchten Sie zur Feuerwehr (bzw. gerade zu unserer Feuerwehr)?“, „Welche Eigenschaften sollte ein Feuerwehrmann mitbringen?“, etc. Danach wurde mir eine Rechenaufgabe gestellt und anschließend eine Frage, auf die es kein Richtig oder Falsch gibt: „Wo würden Sie im Einsatz zuerst hingehen: zum schreienden Kind, zum Mann mit Kopfverletzung oder zur bewusstlosen Frau?“. Mit den Fragen möchte die Personalabteilung herausfiltern, warum und mit welcher Motivation der Bewerber bei dem Auswahlverfahren teilnimmt und ob er die nötigen Eigenschaften mitbringt. Seid bei den Fragen ehrlich und offen und spielt nichts vor, die merken das.
Anschließend gab es auch noch einen handwerklichen Test. Ich musste Nägel in einem bestimmten Abstand in einen Holzbalken schlagen. Danach musste ich einen Reifen wechseln und ein Metallrohr durchsägen.
Nach 6 Wochen habe ich ein Angebot bekommen. Dann ging es zu einem Amtsarzt, der meine gesundheitliche Eignung für den Job bestätigte.
Allgemeiner Tipp: Bewerbt euch nicht nur bei einer Feuerwehr. Durch die Auswahlverfahren sammelt ihr Erfahrung, die enorm wichtig ist um bei dem nächsten Auswahlverfahren noch besser zu sein.
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