Ich habe mich bei der Stadt Essen als Verwaltungsfachangestellter beworben. Das Einstellungsverfahren umfasst vier Etappen:
Erst einmal habe ich meine Bewerbung – bestehend aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen – online abgeschickt. Die Bewerbung war ansprechend, sodass ich mich für den nächsten Schritt im Auswahlverfahren qualifiziert habe.
Nach einer Woche bekam ich bereits die Einladung zum Einstellungstest, auf den ich mich in der Zwischenzeit mit dem Buch „Einstellungstest Öffentlicher Dienst“ vom Ausbildungspark intensiv vorbereitet habe. Drei Wochen später fand der Einstellungstest im Studieninstitut für kommunale Verwaltung statt. Der Einstellungstest wurde am PC absolviert. Es stand ein Zeitfenster von etwa 120 Minuten zur Verfügung. Allerdings war ich bereits nach etwa 70–80 Minuten fertig.
Der Einstellungstest war relativ anspruchsvoll, allerdings hatte ich (auch dank des Buchs) keine großen Schwierigkeiten und habe ihn so spielerisch durchgeführt. Der Test war in verschiedene Themenblöcke eingeteilt, welche alle ein zeitliches Limit hatten, in denen man diese bearbeiten konnte. Je nach Aufgabe variierte die Bearbeitungszeit. Die Zeitvorgaben sind zwar stramm, allerdings dürften sie kein großes Problem darstellen. Folgende Blöcke kamen vor:
Sämtliche Fragen zur Allgemeinbildung – Themenbereiche waren vor allem Politik und Geographie
Rechtschreibung (das falsche Wort in einem Satz ermitteln, von vorgeschlagenen Wörtern das mit der richtigen Schreibweise auswählen), Wortreihen (eines von fünf Wörter passt nicht: von fünf Wörtern ist eins dabei, welches nicht in die Reihe passt), Grammatik (Artikel setzen etc.), Textaufgaben (Sachverhalte beurteilen unter Zeitdruck)
Rechtschreibübungen, Grammatikübungen (Artikel einsetzen, Verben in die richtigen Zeitformen setzen), Textaufgaben (ähnlicher Aufbau wie beim Deutsch-Test)
Hierbei werden zahlreiche Eigenschaften zur Person vorgegeben, bei denen man ehrlich beurteilen soll, inwieweit diese auf einen selbst zutreffen. Es heißt, hier gäbe es keine „falschen Antworten“. Vielleicht solltet Ihr aber nicht bei Verben wie „faul“ oder „aufbrausend“ „trifft voll zu“ auswählen.
Hauptsächlich Aufgaben wie 16 x 6 + 5 : 3 - 2, sprich Rechenaufgaben, die unter Zeitdruck gelöst werden sollen. Hierbei variiert die Schwierigkeit zwischen den Aufgaben. Weitere Aufgaben sind Textaufgaben, wie das Ermitteln von Bestellkosten.
Hierbei werden typische Konzentrationsübungen abgearbeitet. Größtenteils Figurenreihen und Zahlenreihen, die nach wenigen Sekunden verschwinden. Dann soll man angeben, welches Bild in welcher Reihe zu sehen war, oder welches nicht dabei war.
Habt keine Scheu vor dem Test, er ist anspruchsvoll, aber absolut fair und mit ausreichender Vorbereitung kein großer Stolperstein. Als ich das Gebäude verließ, hatte ich schon das Gefühl, den Einstellungstest sehr gut gemeistert zu haben. Dem war auch so ...
Schon am nächsten Tag bekam ich die nächste Rückmeldung. Der Einstellungstest war gemeistert, sodass es zum zeitversetzten Videointerview ging, welches ich auf meinem Tablet durchgeführt habe. Die Bearbeitungsfrist war eine Woche. Beim Videointerview hat man sich zu kleiden wie bei einem echten Vorstellungsgespräch. Man hat die Möglichkeit, Probeinterviews durchzuführen, um zu sehen, wie man sich präsentiert.
Beim Videointerview selber, welches etwa 13–15 Minuten dauert, kommen etwa 4–5 Fragen, für deren Beantwortung man zwei Minuten Zeit hat. Vor jeder Frage hat man eine Minute Vorbereitungszeit, in der man sich überlegen kann, was man Antworten kann. Ebenfalls sollte man einen Blick in die Notizen werfen, welche man sich idealerweise vorher gemacht hat.
Die Fragen, an die ich mich erinnern kann: „Erzählen Sie etwas über sich und zu Ihrer Person.“, „Wie stellen Sie sich den typischen Arbeitstag eines Verwaltungsfachangestellten vor?“, „Nennen Sie uns eine Sache, die Sie als strategisches Risiko für unseren Betrieb sehen.“, „Was erwarten Sie von uns als Arbeitgeber?“
Nach zehn Tagen kam die Rückmeldung zum Videointerview. Es war leider eine Absage. Ich war relativ überrascht, da ich mir hohe Chancen auf die Einladung zum Einzelgespräch ausgerechnet habe. Es wäre die letzte Etappe auf dem Weg zum Verwaltungsfachangestellten gewesen.
Zur Jobsuche kann ich sagen, dass man sie entspannt aber ernsthaft angehen sollte. Nicht immer passen beide Seiten zueinander. Es ist sehr gut, wenn ihr stolz auf eure Leistung seid. Das heißt allerdings nicht, dass es die Arbeitgeberseite auch so sieht. Manchmal sind auch persönliche Sympathien der ausschlaggebende Grund für eine positive oder negative Rückmeldung. Für das Buch gebe ich eine klare Kaufempfehlung, da es euch Wissen und somit auch Sicherheit vermitteln wird. Ein leicht verdauliches, aber doch effizientes, ansprechendes Buch.
Verwaltungsfachangestellte/r und Verwaltungswirt/in |
|
› Berufsbild | |
› Bewerbung | |
› Einstellungstest | |
› Testtraining & Ratgeber | |
Fit für den Eignungstest im Auswahlverfahren
ISBN 978-3-95624-061-4
310 Seiten18,90 €
Ausbildung, Duales Studium und Direkteinstieg | Über 1.000 Aufgaben mit Lösungsbuch
ISBN 978-3-95624-151-2
420 Seiten34,90 €
Ihre Erfahrung ist Geld wert! Das Vorstellungsgespräch ist geführt? Der Einstellungstest bestanden? Dann verraten Sie uns Ihre Prüfungserfahrungen – und wir füllen Ihr Sparschwein. mehr...