Ende Januar habe ich mich dazu entschieden, meine Karriere bei der Polizei Bremen zu starten. Nach der Bewerbung im Online-Modul hat es dann auch nur wenige Tage gedauert, bis ich schon meine Einladung zum Bremer Einstellungstest für Ende Februar bekommen habe.
Zum groben Überblick: Das Auswahlverfahren findet in der Regel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Am ersten Testtag werden ein Wissenstest und ein Sporttest durchgeführt und am nächsten Tag das Interview und die polizeiärztliche Untersuchung. Alle Testteile finden auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Bremen Huckelriede statt.
Der Einstellungstest der Polizei Bremen beginnt am ersten Testtag um 09:00 Uhr. Andere Bewerber und ich waren bereits um 08:30 Uhr vor Ort und konnten uns im Eingangsbereich des Geländes ein bisschen austauschen, bis uns dann eine freundliche Dame der Einstellungsberatung begrüßte und uns in eine große Aula brachte, wo dann der Wissenstest durchgeführt werden sollte. Bevor wir gegen 09:30 beginnen konnten, wurde uns der Testablauf nochmal sehr ausführlich erklärt, sodass auch keine weiteren Fragen mehr aufkamen.
Dann ging es auch schon los. Begonnen wird zunächst mit einem nicht unanspruchsvollen Deutschtest. Eine möglichst fehlerfreie Rechtschreibung, grammatikalisch richtige Ausdrucksweise und ein breiter Wortschatz werden euch helfen, diesen Testteil zu bestehen. Typische Aufgaben sind hier Plurale zu bilden, richtig zu konjugieren, falsch geschriebene Wörter zu korrigieren, die Bedeutung von Wörtern anzugeben und mehr.
Nachdem der Deutschtest absolviert wurde (kein Zwischenergebnis wird bekanntgegeben) geht es dann auch nahtlos mit dem Intelligenzpart weiter. Übt hierfür bitte besonders Würfelaufgaben, Zahlenreihen, Figurenmatrizen, Figurenpaare aber auch Aufgaben zu Wortanalogien sowie Merkaufgaben (Wortgruppen merken).
Nachdem der Bremer Einstellungstest dann gegen Mittag beendet war, mussten wir eine Stunde warten, bis der gesamte Test ausgewertet war. Die, die bestanden hatten, durften direkt mit zur Sporthalle kommen.
Dort angekommen, wurden wir von zwei freundlichen Prüfern begrüßt, welche uns den Sporttest vorstellten. Durchgeführt wird hier (1) eine Messung der Handkraft, (2) eine Übung zum Halten einer Dienstwaffe, (3) eine Messung der vertikalen Sprungkraft, (4) ein Hindernis-/ Kraftparcours mit einer Rettungspuppe und (5) ein Cooper-Test. Der Sporttest ist insgesamt durchaus schaffbar, sofern man in seiner Freizeit regelmäßig Sport macht. Wer es nicht schafft, darf den Sporttest sogar ein paar Wochen später wiederholen.
Am Ende des ersten Testtages (ca. 15:00) bekommt man dann auch schon den Zeitpunkt für das Interview am nächsten Tag von der Einstellungsberaterin genannt.
Zum Einstellungstest gehört auch ein Interview. Nach einer kleinen Wartezeit wurde ich am Morgen des nächsten Tages von drei sehr freundlichen Herren begrüßt. Zunächst wird man gebeten, sich einmal vorzustellen. Seid hier bitte möglichst ausführlich und haltet nicht nur einen Vortrag darüber, was sowieso schon im Lebenslauf steht!
Es folgen Fragen zur Organisationsstruktur der Polizei Bremen (Welche Direktionen und Aufgabenbereiche gibt es? Wer ist Polizeipräsident? Wer ist Innensenator?), zu Nachteilen am Polizeiberuf, Artikeln des Grundgesetzes und was den Beruf besonders macht. Auch eine situative Aufgabe wurde mündlich durchgespielt („Postkorbübung“). In der Mitte und am Ende des Gespräches werdet ihr im Übrigen darum gebeten, eine Selbsteinschätzung über den Gesprächsverlauf abzugeben.
Man sollte sich im Interview möglichst authentisch verhalten und vor allem ehrlich sein. Die Prüfungskommission achtet auch auf eure Körperhaltung während des Gesprächs und „stichelt“ gerne mal, um euch ein bisschen unter Stress zu setzen. Ratsam ist es auch, sich mit politischen Amtsträgern außerhalb von Bremen zu beschäftigen.
Der letzte Teil des Einstellungstests ist die polizeiärztliche Untersuchung. Mit einer Direktzusage konnte ich überglücklich zum Gebäude des Polizeiärztlichen Dienstes gehen, wo dann ein Blut- und Urintest, Seh- und Hörtest, ein Ruhe-EKG (kein Belastungs-EKG aufgrund der Pandemielage) und ganz am Ende noch die körperliche Untersuchung stattfindet. Die ärztliche Untersuchung dauert schätzungsweise 1,5 Stunden und ist wirklich der harmloseste Part des Einstellungstests, sofern man keine gravierenden Vorerkrankungen hat, welche in der PDV300 ausgeschlossen werden.
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