Ich habe mich für die 2. Qualifikationsebene – den mittleren Dienst – bei der bayerischen Polizei beworben. Mein Vortest, den ich aufgrund meiner Größe absolvieren musste, sowie der eigentliche Polizeitest fanden in München statt. Bei mir war der Einstellungstest nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, sondern ich hatte den schriftlichen Teil, den Sporttest und das Gruppengespräch an einem Tag, und für das persönliche Gespräch und die polizeiärztliche Untersuchung bekam ich einen zweiten Termin.
Da ich die geforderte Mindestgröße von 1,65 m nicht habe, musste ich den sogenannten Vortest absolvieren, damit ich überhaupt für den generellen Polizeitest in Bayern zugelassen werde. Der Vortest besteht aus dem Sportteil (Bankspringen, Bankdrücken, Pendellauf und Cooper-Test) und einer Handkraftmessung.
Den Sporttest muss man mit einem Notendurchschnitt von 2,5 oder besser bestehen. Die Handkraftmessung erfolgt fünfmal mit jeder Hand. Hierbei darf kein Wert unter 25 kg sein und der Durchschnittswert nicht unter 29 kg. Wenn du den Vortest besteht, dann bekommst du eine Bescheinigung über die bestandene Prüfung, und danach wirst du zum bayerischen Polizeitest zugelassen.
Den neunzigminütigen Sprachtest absolviert man am PC. Wichtig ist hierbei, dass man sich keinerlei Notizen machen darf. Grundsätzlich besteht der Sprachtest aus einem Lückendikat, Textverbesserung, Fremdwörtern und diversen Aufgaben zur Überprüfung des Wortschatzes (z.B. Ersetzen von Adjektiven).
Im Gegensatz zum Sprachtest dauert der Grundfähigkeitstest ca. 120 Minuten. Auch hierbei darf man sich keine Notizen machen. Das Schmierblatt darf man wirklich nur für die Matheaufgaben verwenden.
Der Grundfähigkeitstest besteht zum einen aus leichten Matheaufgaben, also zum Beispiel Dreisatzrechnungen oder Zahlenreihen, bei denen man die Fortsetzungsregel erkennen muss, um dann die nächste Zahl zu ergänzen.
Außerdem gibt es eine Kategorie namens "Logisches Denkvermögen", in der unter anderem Figurenmatrizen gelöst werden müssen. Auch hier geht es darum, den Zusammenhang zwischen den Figuren zu erkennen, um dann das fehlende Teil der Matrix zu bestimmen.
Im Zuge der Konzentrationsaufgaben müssen Kerzenständer angeklickt werden, bei denen genau eine Kerze abgebrannt ist, und in puncto Merkfähigkeit bekommt man es mit Wort- und Liniendiagrammen zu tun.
Für alle Teilaufgaben gilt, dass man sich die Aufgabenstellung genau durchliest. Am Anfang ist immer eine Beispielaufgabe gegeben, die auch nicht in die Wertung mit einfließt.
Nach den Computertests ging es dann zum Sporttest. Der Sporttest besteht aus vier Disziplinen. Um den Sporttest zu bestehen, sollte man sich rechtzeitig darauf vorbereiten. Die Reihenfolge der "Starter" richtet sich immer nach dem Gewicht: Der Schwerste fängt an. Gestartet wird mit dem Bankspringen, danach geht es weiter zum Bankdrücken, darauf folgt dann der Pendellauf und zum Schluss kommt der Cooper-Test. Wie viele Wiederholungen für die Notengebung nötig ist, ist sehr gut auf der Homepage der Polizei Bayern geschrieben.
Wenn genug Teilnehmer die vorangegangen Teilprüfungen bestanden haben, sodass eine Gruppe von mindestens 3 Teilnehmern gebildet werden kann, dann findet die Gruppendiskussion noch am ersten Tag statt, ansonsten am Tag 2.
Zum bayerischen Polizeitest gehört auch eine Gruppendiskussion. Diese dauert ca. 45 Minuten. Zuerst bekommt man eine Thema zugeteilt und man soll aus den vorgegeben Themenkarten die wichtigsten raussuchen. Jeder Teilnehmer erhält dieselben Karten und hat am Anfang ein paar Minuten Zeit, sich Notizen zu machen und die für einen interessanten Themen rauszupicken. Im Anschluss muss die Gruppe sich austauschen, welche Themen gewählt wurden und entsprechend begründen. Das Ziel ist es, sich auf 4 Themen zu einigen.
Das Interview dauert ca. 45 Minuten. Am Anfang soll man sich selbst und gegebenenfalls seinen Werdegang vorstellen. Danach übernimmt der Prüfer das Gespräch. Hierbei werden verschiedenste Fragen zum Polizeiberuf, zur Ausbildung und zu Fallsituationen im Polizeiberuf gestellt. Bei den Fallbeispielen geht es nicht um die Richtigkeit des Inhalts, sondern vielmehr um ihr Verhalten. Nachdem Gespräch wurde mir nach einer kurzen Pause meine Prüfungsnote und die Urkunde mit meiner Direktzusage ausgehändigt. Danach ging es zur letzten Hürde, der ärztlichen Untersuchung.
Der letzte Teil des Polizeitests in Bayern ist die eie polizeiärztliche Untersuchung. Diese besteht aus einem Seh- und Hörtest, Urintest, EKG, Lungenfunktionstest und einer normalen Standarduntersuchung (Gleichgewicht, Reflexe). Zudem wird man gewogen und gemessen. Auch die Zähne werden angeschaut. In München ist in der Regel kein Zahnarzt da, weshalb man zu einem „normalen“ Zahnarzt geschickt wird und dieser den Zustand der Zähne beurteilen muss. Hierfür bekommt man einen Zettel vom Polizeiarzt und die Zahnärzte kennen sich in der Regel aus. Ich musste den Zettel vom Zahnarzt nachreichen und habe dann innerhalb von 10 Tagen die Info erhalten, dass ich polizeitauglich bin.
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