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Für jemanden, der frisch von der Schule kommt, mögen sich die von Azubis im Durchschnitt verdienten 1.057 Euro im Monat nach recht viel anhören, doch im Alltag bleibt davon oft nicht allzu viel übrig. Mit ein paar Ratschlägen lässt sich verhindern, dass am Monatsende die Eltern um Geld angepumpt werden müssen.
Sicher, es klingt erst einmal ziemlich spießig, schon während der Ausbildung einen Plan für das eigens verdiente Geld zu erstellen. Doch so kann verhindert werden, dass der Überblick über die eigenen Kosten verlorengeht.
Dafür müssen zu aller erst einmal die eigenen Einnahmen aufgelistet werden. Für die meisten Azubis ist dies das Gehalt, Kindergeld und Wohngeld. Für Auszubildende die in einer dualen Ausbildung sind, kann unter Umständen noch durch die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder im Falle einer schulischen Ausbildung das Bundesausbildungsgesetz (BAföG), Teil des Einkommens sein.
Wenn erfasst wurde, wie hoch das eigene monatliche Einkommen ist, sollte sich an die Ausgaben gesetzt werden. Als Erstes stehen Ausgaben an, die jeden Monat unvermeidlich sind. Dazu zählen:
Da diese Ausgaben über mehrere Monate gleichbleiben, wird hier von Fixkosten gesprochen. Von dem Geld, welches nach dem Abzug der Fixkosten übrigbleibt, kann nun der restliche Finanzrahmen berechnet werden.
Es existieren Modelle wie etwa die 50-30-20-Regel, die besagt, dass 50 Prozent der monatlichen Ausgaben auf die Fixkosten, 30 Prozent für die Freizeitgestaltung und 20 Prozent auf das Sparen entfallen sollen.
Doch in der Lebensrealität vieler Azubis frisst allein die Miete meist schon 50 Prozent des monatlichen Einkommens auf. Sich also auf solche festen Werte zu verlassen ist damit schlicht nicht möglich. Stattdessen ist es sinnvoller das verbleibende Geld nach dem persönlichen Bedarf einzuteilen.
Freizeitbeschäftigungen und Hobbys sind keine Geldverschwendung, denn sie sind für die soziale Teilhabe unumgänglich. Nicht umsonst veranschlagt der Staat selbst beim Bürgergeld rund 10 Prozent des Regelsatzes für Freizeit, Kultur und Unterhaltung. Es ist daher sinnvoll, einen Teil des Budgets für diese Ausgaben zu verplanen.
Damit alle diese Ausgaben besser im Blick gehalten werden können, ist das Anlegen eines Haushaltsbuches zu empfehlen. Um mit einem solchen Buch den richtigen Umgang mit Geld zu lernen, empfehlen Pädagogen Kinder schon früh mit einem „Taschengeldbuch“ üben zu lassen. Auch für Azubis ist es lohnenswert, sich auf diese Haushaltsführung zu besinnen.
Welche Form dieses haben soll, klassisch mit Stift und Papier, über Excel oder als App auf dem Handy, ist letztlich Geschmackssache. Virtuelle Haushaltsbücher bieten den Vorteil, dass die Ausgaben langfristig ohne größeren Aufwand miteinander verglichen werden können.
Wichtig ist, eine einheitliche Struktur zu verwenden. Es bietet sich an, neben der Höhe und dem Namen der Ausgabe zusätzlich noch das Datum und die Kategorie der Ausgabe, etwa Freizeit oder Einkauf, zu vermerken.
Der Klassiker, um Geld zu sparen, ist beim Einkaufen von Lebensmitteln aufzupassen. Immerhin ist dieser Ausgabenpunkt mit 14,6 Prozent nach den Ausgaben für Wohnen der größte im durchschnittlichen deutschen Haushalt. Mit ein paar Tipps lässt sich hier sparen:
Sparen bei der Mobilität
Der nächstgrößte Ausgabenpunkt der Deutschen ist Verkehr und Mobilität. Wer hier spart, schont meist nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Einige Tipps sind:
Eine chinesische Weisheit wird von Anlageberatern manchmal folgendermaßen umgewandelt: „Der beste Zeitpunkt zum Geld anlegen war vor 20 Jahren, der zweitbeste ist jetzt!“ Denn je früher Geld angelegt wird, desto besser der Ertrag. Selbst mit kleinen Investitionen kann so über längere Zeit eine Rendite erwirtschaftet werden.
Möglichkeiten für Azubis zu investieren gibt es meist schon ab 25 Euro. Exchange Traded Funds, oft einfach als ETF abgekürzt, sind Fonds, bei denen nicht in ein Unternehmen direkt, sondern in Börsenindizes investiert wird, etwa in den DAX. Diese sind häufig kostengünstig und weisen ein geringeres Risiko auf.
Eine andere Möglichkeit ist das Tagesgeldkonto. Diese sind häufig kostenfrei und das Geld ohne Kündigungsfrist gebunden. Wird der Notgroschen hier geparkt, kann er hier einen Gewinn erwirtschaften und das risikofrei.
Für alle Arten von Einstellungstests, Eignungstests und Berufseignungstests
ISBN 978-3-941356-03-0
548 Seiten24,95 €