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Zwei Wege führen bei der baden-württembergischen Landespolizei zum Traumjob: eine duale Ausbildung zum Polizeimeister / zur Polizeimeisterin (mittlerer Dienst) und ein Studium zum Kommissar / zur Kommissarin (gehobener Dienst).
Für die Ausbildung im mittleren Dienst benötigt man einen mittleren Schulabschluss. Wer studieren will, braucht Abitur, Fachabitur oder einen vergleichbaren Abschluss.
Die persönlichen Voraussetzungen sind für beide Ausbildungen gleich:
Sonderregelungen sind möglich. Im Zweifelsfall sollte man einen Einstellungsberater der Polizei Baden-Württemberg kontaktieren.
Bewerbungen für den mittleren Dienst müssen bis zum 15. Mai bzw. November eingegangen sein. Die Ausbildung beginnt jährlich zum 1. März und 1. September.
Bewerbungen für die Ausbildung im gehobenen Dienst der Polizei Baden-Württemberg müssen bis zum 30. September vorliegen – Einstellungstermin ist der 1. Juli.
Egal ob Studium oder duale Ausbildung: Die Bewerbung muss auf jeden Fall fristgerecht bei der zuständigen Einstellungsberatung ankommen! Im Karriereportal der Polizei Baden-Württemberg gibt es alle Bewerbungsunterlagen zum Download – inklusive Ausfüllanleitung.
Eine Online-Bewerbung ist allerdings nicht möglich! Also ganz klassisch: ausdrucken, ausfüllen, abschicken.
Beim Auswahltest in Böblingen zeigt sich, wer für die Ausbildung bei der Polizei Baden-Württemberg geeignet ist. Einen Tag lang müssen die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen.
Auf dem Programm stehen computergestützte Eignungstests, ein strukturiertes Interview sowie ein Auswahlgespräch. Bewerber ohne Sportabzeichen absolvieren zusätzlich einen 3000-Meter-Lauf.
Einstellungsberater der Polizei Baden-Württemberg empfehlen, sich mithilfe spezieller Fachliteratur auf die Auswahltests vorzubereiten.
Gleich drei computergestützte Eignungstests warten zu Beginn des Auswahlverfahrens:
Der Sprachverständnistest besteht aus einem Lückentext, in dem 30 Wörter fehlen. Für jede Lücke stehen drei Begriffe zur Auswahl.
Ähnlich funktioniert der Rechtschreibtest – er kombiniert einen Lückentext mit einem Diktat. Bis zu drei Mal lässt sich der vollständige Text über die Kopfhörer abspielen, dann müssen alle 60 Wörter eingetippt sein.
Berüchtigt ist der Intelligenztest. Im sprachlichen Teil gilt es, Sprichwörter zu vervollständigen, richtige Schreibweisen zu erkennen und Wortanalogien zu bilden. Der Matheteil besteht aus Multiplikationen, Plus- und Minusaufgaben, Prozent- und Bruchrechnen. Der letzte Abschnitt, der Logikteil, prüft insbesondere das visuelle Denkvermögen. Im Kopf sollen Würfel gekippt und Faltanleitungen zusammengesetzt werden.
Ob ein Teilnehmer charakterlich für den Dienst bei der Polizei geeignet ist, beurteilen geschulte Beamte innerhalb eines strukturierten Interviews.
Nach einer kurzen Selbstpräsentation interessieren sich die Polizisten besonders für Motivation, Belastbarkeit und persönliche Ansichten. Sie stellen Fragen wie: „Warum wollen Sie zur Polizei Baden-Württemberg?“, „Was erwarten Sie von Ihrer Ausbildung bei der Polizei?“ oder „Haben Sie schon mal in eine Situation mit Gewalt eingegriffen?“
Dieses Gespräch gibt den Interviewern Hinweise auf die persönliche Eignung.
Die letzte Station des Auswahlverfahrens ist das Abschlussgespräch. Hier gibt es ein ausführliches Feedback zu den Testergebnissen. Bewerber mit guten Leistungen kommen nicht auf eine Warteliste, sondern erhalten sofort eine Einstellungszusage! Dann muss nur noch der Polizeiarzt sein Okay geben.
Wenige Wochen nach dem Auswahltest findet die polizeiärztliche Untersuchung statt. Ein Arzt der Polizei Baden-Württemberg führt unter anderem einen Seh-, Hör- und Lungenfunktionstest durch. Urin- und Blutproben liefern detaillierte Laborwerte – auch zu möglichem Drogenkonsum. Wie es um die körperliche Fitness der Teilnehmer steht, verrät ein Belastungs-EKG.
Sind alle Testergebnisse im grünen Bereich, wird die Polizeidiensttauglichkeit bescheinigt und dem Start der Ausbildung steht nichts mehr im Weg.
Die duale Ausbildung zum Polizeimeister dauert 30 Monate und besteht aus Theorie-, Praxis- und Trainingseinheiten. Neben Fächern wie „Recht“, „Polizeitaktik“, „Fahrtraining“, „Kriminalistik“ oder „Zugriffstraining“ steht auch ein einjähriges Praktikum bei einer Dienststelle auf dem Lehrplan.
Die Ausbildung zum Polizeikommissar nimmt 45 Monate in Anspruch. Denn am Anfang sind eine Vorausbildung (9 Monate) sowie ein Grundpraktikum (6 Monate) zu durchlaufen. Erst dann beginnt das eigentliche Studium.
Die akademische Ausbildung vermittelt Grundlagen in „Kriminalwissenschaften“, „Führungs-, Einsatz- und Verkehrswissenschaften“, „Personalführung“ oder „Informationstechnik und BWL“. In studienbegleitenden Praxisphasen setzen die Studenten das Erlernte um. Nach der Ausbildung wird den Absolventen der Titel „Bachelor of Arts (Polizeivollzugsdienst/Police Service)“ verliehen.
Im ersten Jahr der Ausbildung erhalten Anwärter im mittleren Dienst ca. 1.050 Euro (netto) monatlich, im gehobenen Dienst ca. 1.100 Euro. Mit dem Eintritt in ein neues Ausbildungsjahr überweist die Polizei Baden-Württemberg jeden Monat 50 Euro mehr aufs Konto.
Hinzu kommen eventuelle Zulagen (Familienzulage, Polizeizulage, Schichtzulage, ...) sowie umfangreiche Sozialleistungen.
Karriereportal der Polizei Baden-Württemberg: Hier gibts die offiziellen Formulare zur Bewerbung und alle Infos rund um die Ausbildung.
Das große Bewerbungs-Handbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Polizei – Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Assessment Center.
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