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Die Tür für eine Karriere bei der Polizei Rheinland-Pfalz öffnet ein Studium zur Polizeikommissarin / zum Polizeikommissar an der Hochschule der Landespolizei. Auch für Bewerber ohne Studienberechtigung gibt es Einstiegschancen, nämlich über den Bildungsgang „Staatlich geprüfte/r Assistent/in für Polizeidienst und Verwaltung“. Meistert man den Bildungsgang erfolgreich, hat man einen Studienplatz sicher.
Voraussetzung für das Studium ist ein Abitur bzw. ein Fachabitur mit Studienberechtigung. Auch ein vergleichbarer Bildungsabschluss wird anerkannt, zum Beispiel ein Meisterbrief oder eine Berufsausbildung mit qualifiziertem Abschluss. Für den Bildungsgang kann man sich mit einem mittleren Abschluss bewerben (Notenschnitt mindestens 3,49).
Zusätzlich gelten persönliche Voraussetzungen für alle Bewerber:
Der Bildungsgang beginnt jedes Jahr nach den rheinland-pfälzischen Sommerferien. Er kann an drei Berufsbildenden Schulen absolviert werden, in Ludwigshafen, Bad Kreuznach oder Lahnstein. Bewerben kann man sich zwischen dem 1. November des Vorjahres und dem 1. März. Bei der Schule einzureichen sind dafür ein Anmeldebogen der Schule und ein Bewerbungs- bzw. Personalbogen der Polizei Rheinland-Pfalz, außerdem Kopien von verschiedenen Dokumenten und Zeugnissen.
Für das Studium bewirbt man sich online. Einstellungstermin (Studienbeginn) ist entweder im Mai oder im Oktober. Möchte man im Oktober beginnen, muss man sich bis zum 28. Februar des gleichen Jahres beworben haben, für den Starttermin im Mai liegt der Stichtag am 31. Oktober des Vorjahres. Auch hierfür müssen verschiedene Dokumente und Zeugnisse im Online-Bewerbungsportal der Polizei Rheinland-Pfalz hochgeladen werden. Im Rahmen der Bewerbung kann man schon ein Wunschpräsidium für den späteren Dienst angeben.
Das Auswahlverfahren besteht aus einem schriftlichen Test am Computer, einer Sportprüfung, einem strukturierten Interview und einer medizinischen Untersuchung durch den Polizeiarzt.
Bewirbt man sich für den Bildungsgang, dauert die Auswahl einen Tag. Das Auswahlverfahren zum Studium nimmt zwei Tage in Anspruch, die nicht direkt aufeinander folgen – am zweiten Tag wartet die medizinische Untersuchung. Das Gesamtergebnis errechnet sich aus den erreichten Punktzahlen der Teilprüfungen (zwei Drittel) und der Zeugnisnote (ein Drittel). Die Endnote entscheidet darüber, auf welchem Platz man sich in der Bewerber-Rangliste befindet und somit auch, ob und wie schnell man eingestellt wird.
Der schriftliche Test der rheinland-pfälzischen Polizei wird am Computer durchgeführt. Er besteht aus drei Etappen, die unterschiedlich lang sind, je nachdem, ob man sich für Studium oder für den Bildungsgang bewirbt.
Intelligenztest
Konzentrationstest: Zeichen, Bilder oder Paare merken und wiedergeben bzw. auf mit Tastendruck auf bestimmte Zeichen reagieren
Sprach- und Rechtschreibtest (nur Studium): Lückentext und Lückensätze zu Rechtschreibung, Zeichensetzung und Sprachverständnis
Diktat (nur Bildungsgang): ca. 150 Wörter zu Rechtschreibung und Zeichensetzung
Die Sportprüfung findet je nach Jahreszeit vor oder nach dem Computertest statt. Sie besteht aus vier Stationen. Die Polizei Rheinland-Pfalz empfiehlt ausdrücklich, sich auf die Sportprüfung vorzubereiten.
Im Mittelpunkt des Interviews bei der rheinland-pfälzischen Polizei stehen der Bewerber und seine Motivation für den Polizeiberuf. Gestellt werden Fragen zur Persönlichkeit und zum Lebenslauf. Außerdem muss man sich in die Lage eines Polizisten hineinversetzen und erklären, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten würde. Dafür ist es wichtig, sich vorab mit dem Polizeiberuf auseinanderzusetzen. Auch das Allgemeinwissen kann im Interview behandelt werden.
In der medizinischen Untersuchung testet ein Arzt der Polizei Rheinland-Pfalz, ob die Bewerber für den Polizeidienst gesundheitlich geeignet sind. Es werden Hör-, Seh- und Lungenfunktionstests durchgeführt, und ein Belastungs-EKG überprüft die körperliche Fitness. Ein Urintest erlaubt unter anderem Rückschlüsse auf möglichen Drogenkonsum.
Der Bildungsgang ist eine rein schulische Ausbildung und dauert zwei Jahre. Währenddessen und direkt im Anschluss sind jeweils drei Monate Praktikum vorgesehen. Auf dem Stundenplan stehen berufsbezogener Unterricht zur Gefahrenabwehr, zur Personen- und Fahrzeugkontrolle und allgemeinbildende Fächer, etwa Geschichte, Deutsch, Mathe und Englisch. Abgeschlossen wird der Bildungsgang mit der Prüfung zum „Staatlich geprüften Assistenten für Polizeidienst und Verwaltung“ und der Fachabiturprüfung. Bei einem Notenschnitt von mindestens 3,2 erhält man im Anschluss einen Studienplatz an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz.
Das Studium an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz am Standort Hahn-Flughafen im Hunsrück dauert drei Jahre. Die einzelnen Module bestehen aus Unterrichtseinheiten in der Hochschule und praktischen Einheiten, die einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Hier wird das theoretisch erworbene Wissen in der Praxis angewendet und vertieft. Die Praktika werden überwiegend im Bereich des Polizeipräsidiums absolviert, für das man eingestellt wurde. Ergänzend kommen Sport und Polizeitraining hinzu, zum Beispiel Selbstverteidigungskurse und Schusstraining. Abgeschlossen wird das Studium mit einem Bachelor of Arts und der Ernennung zum Polizeikommissar.
Während des Bildungsgangs erhält man kein Gehalt. Während des Studiums bezieht man ein Anwärtergehalt von ca. 1.230 Euro brutto oder ca. 1.100 Euro netto im Monat. Nach dem Studium liegt der Anfangsverdienst bei ca. 2.660 Euro brutto monatlich oder 2.200 Euro netto.
Hinzu kommen eventuelle Zulagen (Familienzulage, Polizeizulage, Schichtzulage, Feiertagszulage ...).
Karriereportal der Polizei Rheinland-Pfalz: Auf der offiziellen Seite der Polizei Rheinland-Pfalz gibt es alle Infos zu Bewerbung und Ausbildung.
Das große Bewerbungs-Handbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Polizei – Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest.
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