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Bei der Polizei in Sachsen-Anhalt gibt es zwei Karrierewege: eine Ausbildung zum Polizeimeister / zur Polizeimeisterin (Laufbahngruppe 1, früher „mittlerer Dienst“) und ein Studium zum Kommissar / zur Kommissarin (Laufbahngruppe 2, früher „gehobener Dienst“).
Wer eine Ausbildung zum Polizeimeister in Sachsen-Anhalt anstrebt, braucht einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder einen Realschulabschluss. Für das Polizeistudium benötigt man mindestens das Fachabitur sowie ausreichende Englischkenntnisse.
Die persönlichen Voraussetzungen sind für beide Laufbahnen gleich:
*Sonderregelungen sind möglich. Im Zweifelsfall helfen die Einstellungsberater der Polizei Sachsen-Anhalt weiter.
Die Polizei Sachsen-Anhalt stellt jedes Jahr zum März und September neue Nachwuchskräfte ein. Bewerbungen zum 01. März sollten spätestens bis August des Vorjahres beim Auswahldienst ankommen, Bewerbungen zum 01. September bis zum Januar.
Auf dem Bewerberportal der Polizei Sachsen-Anhalt kann man sich online für die Bewerbung registrieren. Dafür beantwortet man einige Fragen auf der Website und trägt seine persönlichen Daten in Textfelder ein. Anschließend stehen die Bewerbungsunterlagen als PDF zum Dowanload bereit.
Die handschriftlich ausgefüllte Bewerbung und die nötigen Nachweise (Zeugnisse, Arztbescheinigungen usw.) schickt man dann per Post an den Auswahldienst der Polizei Sachsen-Anhalt.
Das Auswahlverfahren findet an der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt statt. Am 1. Tag muss man sich den mündlichen und schriftlichen Einstellungstests stellen (Rechtschreibtest, Intelligenztest, Persönlichkeitstest, Vorstellungsgespräch). Wer hier ausreichend gute Ergebnisse erzielt, darf am nächsten Tag zum letzten Eignungstest wiederkommen: zur polizeiärztlichen Untersuchung.
Je besser man das Auswahlverfahren absolviert, desto niedriger ist die Ranglisten-Note. Sie bestimmt am Ende, ob und wie schnell man eingestellt wird.
Alle schriftlichen Eignungstests finden in einem Computerraum statt. Den Anfang macht das Diktat. Dabei wird auf dem Monitor ein Lückentext angezeigt, in dem ca. 65 Wörter fehlen. Nachdem der Testleiter den vollständigen Text zwei Mal vorgelesen hat, sollte man alle Lücken ausgefüllt haben, denn für falsch geschriebene und fehlende Begriffe gibt es Punktabzüge. 25 Fehler darf man sich hier erlauben.
Bei dem computergestützten Intelligenztest handelt es sich um den Intelligenz-Struktur-Test 2000 R (kurz: I-S-T 2000 R). Er dauert 2 bis 2,5 Stunden und gliedert sich in die Testbereiche verbale, numerische und figurale Intelligenz, Merkfähigkeit und Allgemeinwissen. Typische Aufgaben des I-S-T 2000 R sind:
Um die charakterliche Eignung der Teilnehmer einzuschätzen, nutzt die Polizei Sachsen-Anhalt ein computergestütztes Testverfahren. Solche psychologischen Tests geben Aufschluss über Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Entscheidungsfreude und Belastbarkeit.
Beim Persönlichkeitstest klickt man sich am PC durch eine Reihe von Fragen und Behauptungen – zum Beispiel: „Die Kooperation mit anderen Menschen motiviert mich.“ Zu jeder Aufgabe gibt es eine Antwortskala von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“.
Während des strukturierten Interviews muss man der Auswahlkommission Rede und Antwort stehen. Die Prüfer achten darauf, wie man sich in dieser Stresssituation verhält und wie gut man sich ausdrücken kann. Typische Fragen sind: Was hat Sie zu Ihrer Bewerbung motiviert? Was erwarten Sie von der Ausbildung zum Polizisten? Welche Aufgaben hat die Landespolizei in Sachsen-Anhalt?
Am letzten Auswahltag werden die Kandidaten noch einmal auf Herz und Nieren geprüft. Der Polizeiarzt untersucht das Seh- und Hörvermögen, die Funktionsfähigkeit der Knochen und Gelenke sowie das Lungenvolumen. Wie es um die körperliche Fitness steht, verrät ein Belastungs-EKG. Außerdem werden Blut- und Urinproben genommen. Sie liefern detaillierte Laborwerte – auch zu möglichem Drogenkonsum.
Alle Nachwuchspolizisten werden an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt auf den Polizeiberuf vorbereitet. Die Ausbildung zum Polizeimeister dauert 2,5 Jahre und gliedert sich in theoretische und praktische Unterrichtseinheiten. Auf dem Lehrplan stehen Fächer wie Polizeirecht, Dienstkunde und Kriminalistik. Die praktischen Fähigkeiten erlernt man in zahlreichen Trainingseinheiten (Fahr- und Sicherheitstraining, Schießausbildung, Selbstverteidigung).
Auch im Polizeistudium wechseln sich Theorie und Praxis ab: Während im Hörsaal polizeiwissenschaftliche Fächer gelehrt werden (Kriminalistik, Einsatzlehre, Rechtswissenschaft), übt man in studienbegleitenden Trainings, wie man Spuren am Tatort sichert, seine Dienstwaffe bedient, sich verteidigt und Einsätze organisiert. Nach 3 Jahren und einer erfolgreichen Bachelorarbeit darf man sich dann Polizeikommissar nennen.
Durch mehrmonatige Praktika auf dem Polizeirevier und bei der Landesbereitschaftspolizei sammelt man schon im Verlauf der Ausbildung und des Studiums eine Menge Berufserfahrung.
Im 1. Jahr der Ausbildung erhalten Nachwuchspolizisten im mittleren Dienst ca. 1.160 Euro brutto im Monat, im gehobenen Dienst ungefähr 1.210 Euro.
Nach der Ausbildung verdient man als Polizeimeister in Sachsen-Anhalt ungefähr 2.290 Euro, als frisch gebackener Polizeikommissar kann man mit etwa 2.570 Euro im Monat rechnen.
Obendrauf kommen noch eventuelle Zulagen (Familienzulage, Polizeizulage, Schichtzulage, Feiertagszulage ...).
Bewerberportal der Polizei Sachsen-Anhalt: Das offizielle Karriereportal mit allen Infos zur Bewerbung und Ausbildung bei der Landespolizei Sachsen-Anhalt.
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