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Wie werde ich Polizist bzw. Polizistin? Diese Frage stellen sich Jahr für Jahr zehntausende Berufsanfänger. In Schülerumfragen nach dem beliebtesten Arbeitgeber landet die Polizei regelmäßig auf dem Spitzenplatz. Der Dienst für Sicherheit und Ordnung ist populär – doch er stellt auch hohe Anforderungen.
Je nach Laufbahn werden bestimmte Bildungsabschlüsse vorausgesetzt.
Allerdings gelten zahlreiche Ausnahmen und Sonderregeln – die erfragt man am besten beim zuständigen Einstellungsberater. Manche Polizeien bieten nur noch den Einstieg im gehobenen Dienst an.
Daneben gibt es weitere formale Voraussetzungen, darunter:
Nicht zuletzt müssen Polizisten für den Beruf charakterlich geeignet sein. Erwartet werden:
Auch die äußere Erscheinung zählt – offen sichtbare Piercings oder Tattoos können die Einstellungschancen mindern.
Der Weg zur Polizeiausbildung beginnt in der Regel im Internet. Fast alle Polizeien betreiben eigene Bewerberportale: Hier erfährt man, welche Unterlagen einzureichen sind, und kann meist auch gleich die persönlichen Angaben übermitteln und ggf. vorgesehene Bewerbungsformulare downloaden. Zusätzlich verlangte Dokumente – Lebenslauf, Zeugnisse, Geburtsurkunden – werden im Portal hochgeladen oder postalisch verschickt.
Alle Infos der Behörden und Links zur Bewerbung hier:
Das Eignungs-Auswahlverfahren (EAV) der Polizei gliedert sich in mehrere Abschnitte:
Den Auftakt macht ein Einstellungstest in Form eines Intelligenz-, Kompetenz- oder Leistungstests. Mögliche Themen sind: Wissen, Sprachbeherrschung, Mathematik, logisches Denken, visuelles Denken, Konzentration und Merkfähigkeit. Hauptsächlich finden die Tests am PC statt, mancherorts sind einzelne Aufgaben (z. B. Diktate) mit Stift und Papier zu bearbeiten. Die meisten Bewerber scheitern Jahr für Jahr am Deutschtest.
Der Polizei-Sporttest kann je nach Behörde verschiedene Disziplinen umfassen. Zum Standardprogramm gehören Ausdauerläufe, Cooper-Tests, Hindernisparcours oder Kasten-Bumerang-Tests. Etwas seltener sind Klimmzüge, Liegestütze, Wende- und Pendelläufe. Manche Landespolizeien verzichten auf den Sporttest und erwarten stattdessen die Vorlage eines Sportabzeichens.
Das Vorstellungsgespräch oder auch Interview ist ein fester Bestandteil jedes Polizei-Auswahlverfahrens. Die Prüfer interessieren sich insbesondere für die berufliche Motivation und die Persönlichkeit des Bewerbers. Mögliche Fragen sind: „Warum haben Sie sich für den Polizeiberuf entschieden?“, „Was interessiert sie gerade an der Landespolizei xy?“, „Was würden Sie als Ihre größten Stärken und Schwächen bezeichnen?“.
Vor allem im gehobenen Dienst müssen sich Bewerber in einem ausgewachsenen Assessment Center beweisen. In Rollenspielen, Gruppendiskussionen, Gruppenaufgaben und Postkorbübungen achten die Prüfer insbesondere auf problemlösende und soziale Kompetenzen: Wie argumentiert ein Kandidat, wie geht er vor? Wie verhalten sich die Bewerber untereinander – wer übernimmt Verantwortung, wer hält sich eher zurück?
In der ärztlichen Untersuchung untersucht der Polizeiarzt, ob man die gesundheitlichen Voraussetzungen für den Polizeidienst mitbringt. Dazu bestimmt er unter anderem den Body-Mass-Index (Gewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat). Weitere Punkte sind ein Belastungs-EKG auf dem Fahrrad-Ergometer, eine Lungenkapazitätsmessung, Blut- und Urintests sowie ein Drogenscreening. Hält es der Arzt für nötig, kann sogar geröntgt werden. Außerdem werden Bewerber um eine gesundheitliche Selbstauskunft gebeten.
Anhand der Ergebnisse im Auswahlverfahren errechnen die Prüfer für jeden Teilnehmer eine Gesamtpunktzahl, häufig „Rangordnungswert“ (ROW) genannt. Die verfügbaren Stellen werden nun auf Grundlage dieser Rangliste „von oben nach unten“ besetzt. Wer sichergehen will, dass seine Bewerbung zum erhofften Ziel führt, sollte also immer sein Bestes geben!
Damit aus einem erfolgreichen Bewerber ein richtiger Polizist wird, fehlt nun nur noch eines: die Ausbildung. Sie verläuft dual, beinhaltet also sowohl Theorievermittlung als auch Praxiserfahrungen an Dienststellen. Im mittleren Dienst dauert sie zwei Jahre, im gehobenen Dienst drei Jahre. Wobei die Polizei-Ausbildung im gehobenen Dienst streng genommen keine Ausbildung ist, sondern ein Duales Studium an einer Polizeiakademie.
Schwerpunkte im theoretischen Ausbildungsteil sind politische Bildung, rechtliche Grundlagen der Polizeiarbeit, Psychologie und Kriminalistik. Im praktischen Teil geht es unter anderem um die Einsatzausbildung und den Zwangsmitteleinsatz. Eine große Rolle spielt der regelmäßige Dienstsport – Polizisten müssen körperlich fit sein.
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Polizist werden – das Handbuch: Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest, Assessment Center – sicher zur Polizeiausbildung!
Wie wird man Beamter? Die Fakten im Überblick.
Datum: 08/18Fit für den Eignungstest im Auswahlverfahren
ISBN 978-3-95624-062-1
324 Seiten18,90 €
Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest, Assessment Center
ISBN 978-3-95624-139-0
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