Alles, was Recht ist: Genau damit bekommen es Rechtsanwaltsfachangestellte zu tun, die helfenden Hände von Anwälten verschiedenster Fachgebiete. Als Hüter über diverse Kalender wissen sie stets Bescheid über alle anstehenden Fristen und Vereinbarungen. Abgesehen von Terminangelegenheiten stellen sie ihr Organisationstalent auch bei der Aktenführung oder der Postbearbeitung unter Beweis. Und wenn ein Mandant um Auskunft zu einem gerichtlichen Schreiben bittet, können sie dank fundierter Rechtskenntnisse elementare Fragen selbstständig klären.
Rechtsanwaltsfachangestellte beherrschen das kleine und große Einmaleins der Büroorganisation. Denn bei ihnen laufen alle Fäden zusammen: Sie überwachen Termine und Fristen und stellen sicher, dass kein wichtiger Vorgang in Vergessenheit gerät. Vom Führen des Schriftverkehrs bis hin zur Planung von Geschäftsreisen gehen verschiedenste Abläufe über ihren Schreibtisch. Auf ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Sorgfalt können sich Kollegen und Klienten auch dann verlassen, wenn enge Fristen für Zeitdruck sorgen.
Selbst vor komplizierten Gesetzestexten schrecken Rechtsanwaltsfachangestellte nicht zurück. Doch sie wissen nicht nur mit Paragrafen und Aktenzeichen umzugehen: Der Job ist auch sehr menschennah. Rechtsanwaltsfachangestellte dienen oft als erste Anlaufstelle für Mandanten, sie führen jede Menge Telefonate und heißen Besucher in den Geschäftsräumen willkommen. Klar, dass es in dem Beruf stark auf gute Umgangsformen und ein vertrauenswürdiges Auftreten ankommt.
Das Verfassen von Schriftsätzen – eigenständig oder nach Diktat – gehört zum „täglichen Brot“ eines Rechtsanwaltsfachangestellten. Angehende Azubis sollten daher sowohl Rechtschreibsicherheit als auch Ausdrucksvermögen besitzen. PC-Kenntnisse werden ebenfalls gern gesehen. Abrechnungen und Gebührenkalkulationen erfordern außerdem Rechenfertigkeiten. Darüber hinaus ist ein Faible für Rechts- und Wirtschaftsthemen hilfreich.
Rechtsanwaltsfachangestellter / Rechtsanwaltsfachangestellte ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die Ausbildung verläuft dual – im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule – und dauert drei Jahre. Gesetzlich ist kein bestimmter Bildungsabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen die Betriebe heute allerdings meist Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss ein.
Die Vergütung für angehende Rechtsanwaltsfachangestellte ist nicht tariflich geregelt und variiert je nach Ausbildungsbetrieb. Für Kanzleien lautet die Empfehlung der Bundesrechtsanwaltskammer (AJ = Ausbildungsjahr):
West- und ostdeutsche Bundesländer | |||
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1. AJ |
2. AJ |
3. AJ |
ø |
833 € |
933 € |
1.031 € |
k. A. |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Stand 2024)
Rechtsanwaltsfachangestellter/ Rechtsanwaltsfachangestellte |
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› Bewerbung | |
› Einstellungstest | |
› Testtraining & Ratgeber | |
Geeignet für Rechts- und Steuerberufe
ISBN 978-3-95624-003-4
512 Seiten39,90 €