Ich habe mich um eine Ausbildungsstelle als Industriekaufmann / Industriekauffrau bei einem international tätigen Konzern für Innenausbausysteme beworben. Ich bekam relativ schnell eine Bestätigung, dass ich zum Einstellungstest eingeladen werde, musste dann aber drei Monate warten, bis ich das konkrete Datum erfuhr.
Der Einstellungstest
Der Einstellungstest dauerte nur 20 Minuten. Das war sehr wenig Zeit, doch konnte man die Aufgaben auf insgesamt 5 Seiten dennoch schaffen. Zunächst galt es, den Mathematikteil zu lösen. Hier standen drei Aufgaben mit Zinsrechnung und zwei Aufgaben mit Prozentrechnung an. Danach wurde das Allgemeinwissen über das deutsche Politsystem und deutsche Geografie getestet. Zuletzt sollte man englische Handelsvokabeln ins Deutsche übersetzen und auf Englisch fünf Sätze schreiben, warum man diese Ausbildung machen möchte und warum man dafür geeignet ist.
Die Bewerbungen bei mir sehen eigentlich immer gleich aus, bis auf das Anschreiben. Wichtig ist, dass die Bewerbungsmappe vollständig ist und sauber ausschaut. Lasst euch beim Lebenslauf und dem Anschreiben was einfallen, damit ihr euch von den anderen Bewerbungen abhebt. Also bloß keine Standardsätze, sondern ruhig mal nach dem Ausbildungsplatz greifen in dem Anschreiben. Versucht darin zu erklären, wieso ihr euch für diesen Beruf entschieden habt und wieso die Bewerbung ausgerechnet an das Unternehmen gerichtet ist. Und dann könnt ihr auch noch ein wenig über eure Fähigkeiten schreiben, um das ganze noch zu untermauern. Die Zeugnisse sollten natürlich auch vollständig und sauber kopiert sein. Dann lasse ich meine Unterlagen immer von einem Bekannten überprüfen. Es gab noch keinen Fall, in dem er mir meine Unterlagen unkorrigiert zurückgegeben hat. Irgendeinen Fehler findet er immer, als wolle er mich damit ärgern. Aber das ist ja auch gut so. Denn schließlich ist es wichtig, dass alle Unterlagen fehlerfrei abgegeben werden. Und vergesst nicht, ein ordentliches Foto beizulegen. Es sollte aber nicht in einem Automaten gemacht sein und nicht unbedingt mit Kapuzenpullover auf dem Foto, das sehen die dann schon. Und lieber etwas lächeln, als dass ihr zu ernst erscheint auf dem Foto. Wenn ihr Praktika oder Aushilfsjobs gemacht habt, dann erwähnt diese auch im Lebenslauf.
Das Vorstellungsgespräch
Anschließend werteten die Prüfer meinen Test aus, weshalb ich eine halbe Stunde warten musste. Das Ergebnis war weder besonders gut noch schlecht, also durchschnittlich. Ich besprach mit der Personalchefin und einem Abteilungsleiter meine Stärken und Schwächen. Danach sollte ich mich vorstellen und erklären, warum ich die Ausbildung machen möchte, was ich über den Beruf weiß, was ich nach der Ausbildung plane, ob ich bereits Weiterbildungen im Auge habe. Mir wurde klar gesagt, dass man Azubis ausbildet, um sie zu übernehmen.
Präsentation Schwächen und Stärken
Nachdem ich selbst einige vorbereitete Fragen zum Unternehmen und dem Beruf stellen durfte, erhielt ich die Aufgabe, eine zehnminütige Präsentation über meine Schwächen und Stärken zu halten. Diese Aufgabe fand ich kompliziert, weil ich nicht sicher war, wie es ankäme, wenn ich zu viele oder keine Schwächen aufzählen würde. Also blieb ich lieber authentisch und listete je drei Stärken und Schwächen auf. Bei den Prüfern kam das gut an, ich erhielt positives Feedback und einen Ausbildungsvertrag.