Zuerst wurden die Prüfungshefte ausgeteilt, mit den Testkategorien Sprache, Mathe, Logik, Konzentration und Merkfähigkeit. Im Sprachteil mussten wir unter anderem Rechtschreibfehler in einem Text markieren. Bei einer anderen Aufgabe gab es mehrere Sätze, in denen immer ein Wort fett gedruckt war. Darunter standen vier Begriffe mit einer ähnlichen Bedeutung und ein Wort, das nicht hineinpasste – das musste man ankreuzen.
Der Mathe-Abschnitt begann mit Zins-, Prozent- und Dreisatzrechnungen. Danach galt es in einer Zahlentabelle diejenigen Zahlen anzustreichen, die mindestens 10 Millionen größer oder kleiner waren als die benachbarte Zahl. Darüber hinaus sollten wir Werte aus einem Aktienkurs-Diagramm ablesen und mithilfe mehrerer Versandkosten-Tabellen angeben, wie viel eine bestimmte Sendung kostet. An anderer Stelle wurden uns E-Mails mit Absendernamen, Branche und Datum vorgegeben: Hier mussten wir jede Mail in die jeweils passenden Ordner (z. B. Namen von A–D, 1. Quartal, 2. Quartal …) einordnen.
Um das Erinnerungsvermögen ging es bei einer Adressliste mit Namen und Telefonnummern. Für das Einprägen der Angaben hatte man drei Minuten Zeit, um sie danach möglichst richtig wiederzugeben. Bei einer ähnlichen Aufgabe sollte man sich Textinformationen merken und anschließend einige Fragen dazu beantworten.
Der Einstellungstest hat insgesamt zwei Stunden gedauert. Jede Aufgabe wurde vorab erklärt und war innerhalb einer bestimmten Zeit zu bearbeiten. Am Ende des Einstellungstests standen noch einige Fragen zu verschiedenen Prüfungsaufgaben, mit denen getestet wurde, wie gut man sich verschiedene Dinge gemerkt hatte.
Eine Woche bat Kärcher dann zum Assessment Center. Zuerst musste man eine Eigenpräsentation geben. Danach war eine Gruppenübung an der Reihe: Wir – insgesamt 15 Bewerber und Bewerberinnen – wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die innerhalb von 30 Minuten mithilfe von zwei Plakaten, Klebstoff und kleinen Papierkärtchen einen möglichst hohen und stabilen Turm bauen sollten. Am Ende haben die Prüfer zwei Scheren daraufgelegt, um zu prüfen, wie stabil die Konstruktion ist. Neben der Stabilität wurden dabei auch die Originalität und die Kreativität beurteilt. Schließlich sollten wir unseren Turm auf einer Skala von 0–10 selbst bewerten und kurz erklären, was wir uns beim Bau gedacht haben.
Während der gesamten Gruppenarbeit wurden wir von den Prüfern genau beobachtet. Meine Strategie war, mich möglichst aktiv einzubringen, aber auch die Meinung der anderen anzuerkennen. Da würde ich mich relativ gut einschätzen.
Im Anschluss an die Gruppenarbeit hatten wir eine Viertelstunde Pause, in der sich die Personaler zurückgezogen haben. Daraufhin wurden wir noch einmal in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Hälfte bekam eine Werksführung, die anderen Kandidaten absolvierten ihre Vorstellungsgespräche.
Nach dem Mittagessen in der Kantine wurden die Rollen dann getauscht: Nun machte sich die andere Hälfte auf zur Werksführung, und für uns ging es zum Vorstellungsgespräch. Hier saß man denselben zwei Prüferinnen gegenüber, die uns bis dahin durch den Tag begleitet hatten. Sie wollten unter anderem wissen warum ich mich bei Kärcher beworben habe, was ich über den Beruf der Industriekauffrau weiß, warum ich in diesem oder jenem Fach nicht so gut war wie in den anderen, welche Hobbys ich habe und wer meine Vorbilder sind.
Ich hatte mich gut vorbereitet und mir ein paar Stichpunkte zurechtgelegt, aber wegen der Aufregung bin ich manchmal ins Stocken gekommen. Die Atmosphäre war trotzdem sehr gut. Die Prüferinnen waren wirklich freundlich und haben eigentlich die gesamte Zeit über gelächelt. Ich habe mich ziemlich wohl gefühlt.
Das Assessment Center war vor einer Woche, und in den nächsten Tagen soll die Rückmeldung von Kärcher kommen. Ich habe ein gutes Gefühl.
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