Erfahrungsbericht Bundesverwaltungsamt (mittlerer Dienst)

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Die Bewerbung beim Bundesverwaltungsamt lief komplett online und total unkompliziert: Man füllt einfach ein Formular aus, trägt seine Adressdaten und die wichtigsten Angaben zum Schulabschluss usw. ein und bekommt gleich darauf die Bestätigung, dass alle Daten gespeichert wurden. Unterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf oder Zeugnisse muss man dabei noch gar nicht mitschicken, die werden erst nach dem Einstellungstest verlangt.

Der Einstellungstest

Die Einladung zum Einstellungstest habe ich relativ schnell nach der Bewerbung erhalten. Die Fahrtkosten werden übrigens übernommen. Wir waren zehn Personen, wobei klar war, dass noch viel mehr Kandidaten an diesem Tag durchgeschleust werden sollten. Die genaue Zahl kannten wir nicht, aber man konnte sich ausrechnen, dass es nicht wenige sein würden.

Der Einstellungstest stammte von einer Organisation namens ifp und fand in Papierform statt. Den Anfang machte eine Rechtschreibprüfung: Vorgegeben wurde ein Text mit mehreren Lücken, die man mit den richtig geschriebenen Wörtern bzw. Wortformen zu füllen hatte. Darauf folgte ein Fragenkatalog zur Allgemeinbildung, der überraschend unpolitisch war. Der Schwerpunkt lag auf den Bereichen Kultur und Wirtschaft. Es wurde nichts abgefragt, was mit dem Bundeskanzler, dem Bundestag oder anderen Staatsorganen zu tun hat. Nur an zwei Fragen zum Aufbau der Bundesrepublik und zum Wirtschaftssystem kann ich mich noch erinnern.

Danach gab es eine kurze Pause von ungefähr 15 Minuten.

Im Anschluss wartete der Mathematikteil auf uns. Mathe war auch ziemlich einfach, vom Niveau her 8. oder 9. Klasse, würde ich sagen: einfache Bruchrechnungen, Prozentrechnungen, Dreisatz. Dafür habe ich etwa eine halbe oder eine Dreiviertelstunde gebraucht. Man durfte einen Taschenrechner benutzen; wer keinen mitgebracht hatte, bekam einen gestellt.

Darauf folgte eine etwas längere schriftliche Ausarbeitung. Man hatte drei aktuelle Themen zur freien Auswahl. Ich habe mich für eine Stellungnahme zum Problem des Cybermobbings entschieden. Vorgabe war, auf der Grundlage eines Zeitungsartikels mindestens eine DIN A4-Seite zu schreiben. Wir sollten den Artikel zuerst in eigenen Worten zusammenfassen, anschließend Stellung beziehen und am Ende einen eigenen Lösungsansatz entwerfen. Dafür habe ich die im Artikel genannte Idee aufgegriffen, Medienscouts an Schulen auszubilden, die anderen im Mobbingfall helfen könnten. Außerdem habe ich gemeint, dass man das Cybermobbing-Thema im Unterricht intensiver erörtern sollte.

Die Aufgabenblätter für die verschiedenen Kategorien wurden einzeln ausgeteilt, sodass man weder vor- noch zurückblättern konnte und jeder immer die gleiche Zeit zur Verfügung hatte. Der Test sollte laut Einladungsschreiben 4,5 Stunden dauern, ich war allerdings schon nach knapp 3,5 Stunden fertig. Im Vergleich zum Einstellungstest für den gehobenen Dienst, den ich im letzten Jahr bei einer Stadtverwaltung gemacht hatte, war der Test für den mittleren Dienst im Bundesverwaltungsamt relativ einfach.

Nach dem Einstellungstest hieß es, dass wir eine Zeit von 6–8 Wochen einkalkulieren sollten, bis wir eine Rückmeldung bekämen. Pünktlich nach sieben Wochen wurde ich dann zum mündlichen Auswahlverfahren eingeladen.

Das Vorstellungsgespräch

Als ich mich beim Pförtner angekündigt habe, musste er sich erst einmal durch etliche Listen wühlen, um meinen Namen zu finden – ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele Leute insgesamt zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden waren. Es müssen hunderte gewesen sein, die über Wochen hinweg grüppchenweise getestet wurden.

Bereits bei der Einladung hatte man uns gewarnt, dass wir mit einiger Wartezeit rechnen sollten. Der Grund wurde mir schnell klar: Die zehn Bewerber in meiner Gruppe verteilten sich nacheinander auf zwei Gesprächskommissionen, die aus jeweils drei Leuten bestanden: einer Gleichstellungsbeauftragten, einem Ausbildungsleiter und einem Vertreter der Personalstelle.

Zu Beginn haben sich die drei Kommissions-„Abgeordneten" vorgestellt, dann sollte ich etwas über mich erzählen. Das Gespräch, das sich anschließend entwickelte, hatte etwas von einem Verhör: Die Prüfer hatten sich alle Fragen wohl schon vorher zurechtgelegt und wollten sie jetzt nur noch abhaken. Inhaltlich ging es um meine Motivation und wo ich mich später im Bundesverwaltungsamt sehen würde (das relativ groß ist). Sie wollten auch wissen, wie der Chef des Bundesverwaltungsamts heißt, welchem Ministerium es untersteht, wer dieses Ministerium leitet und solche Sachen. Besonders intensiv wurde ich in Bezug auf den Verlauf und die Inhalte der Ausbildung geprüft. Darüber sollte man sich vorher wirklich sehr gut informieren! Je detaillierter man darüber Bescheid weiß, desto besser!

Die Gespräche haben alle ungefähr 15–25 Minuten gedauert. Kurz und knackig, ich hatte mehr erwartet. Bis auf den Personaler waren die Vertreter des Prüfungsausschusses sehr freundlich. Ich weiß nicht, ob es nur eine Masche des Personalers war, aber er hat die ganze Zeit über einen sehr desinteressierten und genervten Eindruck gemacht und ständig an die Decke geguckt oder seine Fingernägel betrachtet. Die einzige Frage von ihm, die ich noch im Kopf habe, war sehr komisch: Warum ich denn unbedingt in den öffentlichen Dienst wollte, die Verdienstmöglichkeiten in der freien Wirtschaft seien doch viel besser? Keine Ahnung, was das sollte. Seine Körperhaltung, Mimik und Gestik waren dermaßen abweisend, dass ich nach dem Gespräch nur dachte: Das war wohl nichts. Weil ich das Thema schon abgehakt hatte, war ich umso überraschter, als dann wenige Tage später die Zusage kam.

Erklärvideo: Was passiert im Einstellungstest beim Bundesverwaltungsamt?

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