Welche Fachrichtungen kann man dual studieren? Und welche Studienmodelle gibt es?
Nach dem Schulabschluss stellt sich vielen die große Frage, wie es weitergeht: Studium oder Berufsausbildung – Theorie oder Praxis? Wer ein Duales Studium wählt, entscheidet sich für beides: Theorie und Praxis! Man studiert, kann gleichzeitig eine Ausbildung absolvieren, lernt Unternehmen und Arbeitswelt kennen und verdient damit gutes Geld. Schon seit Jahren wachsen daher die Zahlen der Studierenden, der teilnehmenden Betriebe und der Dualen Studiengänge stetig an. Zeit für eine Übersicht.
Mehr Studierende und Betriebe
Wie das folgende Diagramm zeigt, erreichte die Zahl Dual Studierender zuletzt eine historische Marke: Dem Bundesinstitut für Berufsbildung zufolge waren 2016 insgesamt 100.739 Personen eingeschrieben. In der letzten Dekade hat sich diese Zahl also mehr als verdoppelt – genau wie die Zahl teilnehmender Betriebe: Zuletzt boten 47.458 Unternehmen einen Arbeitsplatz mit gekoppeltem Studium an.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung
Übersicht: Fachrichtungen Dualer Studiengänge
Die Zahl der Dualen Studiengänge für die Erstausbildung hat sich seit 2004 mehr als verdreifacht: von 512 auf 1.592. Ein Großteil davon richtet sich an angehende Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler – diese Berufe machen mehr als zwei Drittel des Angebots aus, wie das Diagramm unten zeigt.
Das Ingenieurswesen setzt sich zusammen aus Studienangeboten mit den Schwerpunkten Maschinenbau / Verfahrenstechnik (15 Prozent), Elektrotechnik (8), Bauingenieurwesen (6), Wirtschaftsingenieurwesen (5) und allgemeines Ingenieurwesen (4). Etwas mehr als ein Viertel des Gesamtangebots entfällt auf die Studienschwerpunkte Informatik, Sozialwesen, Erziehung, Gesundheit, Pflege und Sonstige.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung
Verschiedene Studienmodelle
Die große Vielfalt Dualer Studiengänge bezieht sich nicht nur auf die Zahl der Fachrichtungen, sondern auch auf verschiedene Studienmodelle. In der Regel dauern alle Modelle sechs bis zehn Semester an, unterscheiden sich in ihrem Praxisbezug zum Teil aber deutlich.
- Das praxisintegrierende oder kooperative Duale Studium macht rund die Hälfte aller Dualen Studiengänge aus. Hier wird man nicht als Azubi im Betrieb beschäftigt, sondern als Praktikant oder normaler Angestellter. Je nach Modell verbringt man auch jedes Semester in einem anderen Unternehmen.
- Beim ausbildungsintegrierenden Dualen Studium ist man Student und Azubi gleichzeitig – entsprechend anstrengend ist das Modell, dem knapp 36 Prozent aller Dualen Studiengänge zuzurechnen sind. Schließlich erwirbt man zwei Bildungsabschlüsse: einen akademischen und einen beruflichen.
- Hinzu kommen Mischformen für Arbeitnehmer mit Vollzeitstelle. Das berufsintegrierende Duale Studium ist eine Weiterbildungsmaßnahme, hier wird die Arbeitszeit zugunsten der Studienzeit reduziert. Das berufsbegleitende bzw. praxisbegleitende Duale Studium ist meist ein Abend- oder Fernstudium, das man zusätzlich zur vollen Arbeitszeit absolviert.
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