Über 23.000 Azubis zieht es jährlich ausbildungsbegleitend ins Ausland – viel mehr als bisher angenommen. Im Rahmen von Austauschprogrammen und Auslandspraktika vertiefen sie wichtige Qualifikationen.
Die Reisebereitschaft während der Erstausbildung ist hierzulande unerwartet hoch. Eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) belegt: Jährlich wagen über 23.000 Azubis den Gang über die Grenze, um ihre beruflichen Kompetenzen in Austauschprogrammen oder Praktika zu vertiefen. Die Zahl der reisefreudigen Auszubildenden liegt damit fast doppelt so hoch wie bislang von Experten vermutet.
Überraschend ist das Ergebnis nicht zuletzt wegen einiger bürokratischer Hindernisse. Für die verschiedenen Austauschprogramme von EU, Bund, Kammern und Verbänden gibt es keine zentrale Anlaufstelle, und vor der Abreise wartet meist eine Menge Papierkram. Dennoch machen sich pro Jahr ca. 7.500 Berufsfachschüler und 16.000 Azubis in betrieblichen Ausbildungen auf den Weg ins Ausland.
Positive Resonanz
Die Mehrheit der Reisewilligen (62 %) nimmt die finanzielle Unterstützung von Kammern, Verbänden und Institutionen in Anspruch. Am häufigsten kommen dabei das EU-Förderprogramm „Leonardo da Vinci“ und die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFB) geförderten Projekte zum Zuge. Im Schnitt dauern die Auslandsaufenthalte 2-3 Wochen; beliebteste Ziele sind Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Spanien und Ungarn.
Der Studie zufolge schicken vor allem große Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten ihre Azubis ins Ausland. In kleineren Unternehmen liegt Mobilität deutlich niedriger – trotz aller Vorteile: 80 Prozent der entsendenden Betriebe bewerten die Auslandsaufenthalte positiv. Die Rückkehrer betonten, dass die Reise ihre kulturellen und sozialen Kompetenzen gesteigert, ihr Selbstvertrauen gestärkt und ihre Berufschancen verbessert habe.
Weitere Infos
www.mobilitaetscoach.de: Die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern informieren rund um das Thema Auslandsaufenthalte während der Ausbildung.
www.na-bibb.de: Die Nationale Agentur Bildung für Europa stellt Förderprogramme und Initiativen zur europaweiten Kooperation bei der beruflichen Bildung vor.
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