Die Bundesagentur für Arbeit meldet über 30.000 unbesetzte Ausbildungsplätze – und mehr als 20.000 unversorgte Bewerber. Wie passt das zusammen?
Die deutsche Wirtschaft wächst, und Fachkräfte werden dringend gebraucht. Eigentlich könnten die Rahmenbedingungen für den Ausbildungsmarkt nicht viel besser sein. Trotzdem fällt die aktuelle Ausbildungsbilanz der Bundesagentur für Arbeit zwiespältig aus: Zum Stichdatum Ende September meldeten die Betriebe 33.500 offene Lehrstellen, während 21.000 Bewerber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten.
Bewerber und Betrieb kommen oft nicht zusammen
Einerseits unbesetzte Lehrstellen, andererseits unversorgte Bewerber – wie lässt sich das erklären? Raimund Becker, Vorstandsvorsitzende des Bundesagentur für Arbeit, stellt fest: „Es ist schwieriger geworden, Bewerber und Ausbildungsstellen zusammenzubringen.“
Zum einen hat das Problem geografische Ursachen: In Regionen mit vielen Schulabgängern gibt es nicht unbedingt auch viele Ausbildungsplätze – und umgekehrt. Zum anderen verteilen sich die Präferenzen der Stellenaspiranten traditionell sehr ungleich. Die meisten Bewerber konzentrieren sich auf einige wenige Berufe, beispielsweise in der Industrie oder im Finanzbereich. Betriebe im Lebensmittelhandwerk und in der Gastronomie klagen wiederum über zu niedrige Bewerberzahlen.
Unter dem Strich gab es 2013 rund 5.400 unversorgte Kandidaten mehr als im Vorjahr – ein Plus von 35 Prozent! Offiziell gilt übrigens nicht als „unversorgt“, wer bei der Stellensuche leer ausgegangen ist und nun berufsvorbereitende Maßnahmen oder Praktika absolviert. Auch Schulabgänger, die im sogenannten Übergangsbereich aus Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr und Berufseinstiegsjahr gelandet sind, fallen aus der Statistik heraus.
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