Die am häufigsten genutzten Infoquellen zur Berufswahl sind meist nicht die nützlichsten. Eine Analyse.
Spätestens im letzten Schuljahr stellt sich die Frage: Wie geht es nach der Schule weiter? Diese Frage können viele Schüler nicht auf Anhieb beantworten. Eine Studie des Allensbacher Instituts zur Berufsorientung von Schülern zeigt: 46 Prozent der Befragten finden die Entscheidung, was sie beruflich werden sollen, „ziemlich schwer“ oder „sehr schwer“.
Nur die Hälfte fühlt sich sehr gut über ihre beruflichen Chancen informiert. Doch bei der Berufswahl ist gute Information Trumpf – schließlich prägt die Entscheidung den Lebensweg entscheidend. Die am häufigsten genutzten Infoquellen zur Berufswahl sind aber nicht immer die förderlichsten: Dies ergibt die Studie, für die 528 Schüler der letzten drei Klassen an weiterführenden Schulen interviewt wurden.
Weniger nützlich: Gespräche mit Eltern und Freunden
Steht die Berufswahl bevor, suchen die meisten Schüler das Gespräch mit Vertrauten: Freunde stehen dabei mit 74 Prozent auf Platz 1. 72 Prozent der Befragten suchen Rat bei der Mutter, 61 Prozent beim Vater und 59 Prozent bei Familienangehörigen. Den Rat von Familienangehörigen und Freunden finden allerdings nur rund 30 Prozent hilfreich, immerhin jeder Zweite fühlt sich von den Eltern gut beraten. Nur 39 Prozent geben an, dass ihnen Gespräche mit Lehrern helfen – obwohl 52 Prozent diese Möglichkeit wahrnehmen.
Eine weitere beliebte Infoquelle zur Berufswahl ist die Recherche im Internet (63 Prozent). Förderlich ist sie jedoch nur für jeden Zweiten. Auch Broschüren, Zeitschriften oder Berichte im Fernsehen helfen nur wenigen, sich über ihre berufliche Karriere klar zu werden.
Praxisnahe Eindrücke am hilfreichsten
Authentische und praxisnahe Infoquellen werden zwar seltener genutzt, sind aber für die Berufswahl am förderlichsten – mit 75 Prozent steht das Praktikum auf dem Spitzenplatz. Doch nur 53 Prozent der Befragten haben bereits ein Praktikum absolviert. Ebenfalls besonders nützlich sind für die Schüler Gespräche mit Leuten, die Erfahrungen im Beruf haben (63 Prozent) oder mit ehemaligen Azubis im Beruf (58 Prozent).
Bei den tatsächlich genutzten Infoquellen rangieren sie jedoch nur auf Platz 8 und 11. 31 Prozent der Befragten haben eine Jobmesse besucht, in puncto Berufswahl profitieren davon 44 Prozent. Nur jeder Vierte informiert sich direkt bei den Arbeitgebern, jeder Fünfte nimmt an Informationstagen der Unternehmen teil – für über 50 Prozent sind diese Infoquellen aber sehr nützlich. Mehr als 30 Prozent der Schüler bewerten schließlich die Bundesagentur für Arbeit und soziale Netzwerke als hilfreiche Quellen zur Berufsorientierung.
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