Auswahlverfahren strecken sich bisweilen über mehrere Wochen. Woran liegt das?
Wer sich um einen Job bewirbt, möchte möglichst schnell wissen, woran er ist. Doch bis zur endgültigen Zu- oder Absage kann einige Zeit ins Land gehen: 2014 dauerten Auswahlverfahren durchschnittlich 29 Tage – 19 Tage mehr als noch 2010. Wie lange der Prozess im Einzelfall dauert, hängt maßgeblich von der Betriebsgröße und den Anforderungen des ausgeschriebenen Postens ab. Herausgefunden hat das eine Umfrage des Karriereportals „Glassdoor“, an der knapp 350.000 Bewerber teilnahmen.
Hohe Anforderungen – lange Auswahlverfahren
Folgt man der „Glassdoor“-Befragung, gibt es für die Dauer des Auswahlverfahrens eine einfache Faustregel: Je höher die Anforderungen, desto umfangreicher der Einstellungsprozess. Oder anders ausgedrückt: Wenn die Stelle mit viel Verantwortung, speziellen Fähigkeiten und umfangreichen Kenntnissen verbunden ist, schauen die Unternehmen besonders genau hin. Kandidaten für leitende Positionen oder für Tätigkeiten im akademischen Bereich müssen sich folgerichtig in Geduld üben. Schneller geht es unter anderem für Kellner, Köche oder Kundenbetreuer im Einstiegslevel.
Kleinbetriebe schneller als Großbetriebe
Wie die „Glassdoor“-Studie ergab, brauchen Betriebe mit höchstens zehn Mitarbeitern im Schnitt 10 bis 15 Tage bis zur Zu- oder Absage. Unternehmen mit mehr als 100.000 Beschäftigten entscheiden sich dagegen erst nach 23 bis 36 Tagen. Die Autoren der Studie begründen diese Unterschiede folgendermaßen: Großbetriebe verfügen zum einen über ausgedehnte Verwaltungsapparate, was die Entscheidungswege bei der Personalfindung verlängert. Zum anderen suchen sie häufig Fachkräfte, meist aus dem technischen Bereich – und die müssen relativ hohe Anforderungen erfüllen.
Vorstellungsgespräche am zeitintensivsten
Der zeitraubendste Baustein eines Auswahlverfahrens ist das nahezu unverzichtbare Vorstellungsgespräch. Um die Gespräche mit allen aussichtsreichen Kandidaten vorzubereiten, zu führen und auszuwerten, investieren die Unternehmen viel Zeit: Telefonische Interviews schlagen mit 7 bis 8 Tagen zu Buche, Gruppeninterviews mit 6 bis 7 Tagen und Einzelgespräche mit 4 bis 5 Tagen. Für Präsentationen und IQ-Tests sind 3 bis 4 Tage einzuplanen. Nur rund einen Tag nehmen Eignungstests, Persönlichkeitstests, Drogentests und Nachforschungen zum Hintergrund eines Bewerbers in Anspruch.
Weitere Infos
Wenn sich das Unternehmen nicht meldet: Auswahlverfahren absolviert, doch das Unternehmen lässt nichts von sich hören? Die „Süddeutsche Zeitung“ verrät, wie Bewerber gekonnt nachhaken können.
Den Einstellungstest üben: Der Einstellungstest ist meist der erste Schritt im Auswahlverfahren: Hier lassen sich Einstellungstests zu vielen Ausbildungsberufen kostenlos üben!
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