Feuerwehr Berlin: Bewerbung & Ausbildung

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Der Beruf des Feuerwehrmanns genießt in der Bevölkerung das höchste Ansehen, so das Ergebnis der jüngsten Forsa-Umfrage. Mit knapp 4.000 Mitarbeitern ist die Berliner Berufsfeuerwehr bundesweiter Spitzenreiter – Ausbildungsplätze sind dort besonders begehrt. Hier gibt's alle Infos zu Bewerbung, Auswahlverfahren, Ausbildung und Gehalt.

Feuerwehrleute löschen längst nicht nur Brände: Sie retten Menschen und Tiere in Gefahr, helfen bei Bergungsarbeiten und Umweltkatastrophen und leisten vielfältige technische und medizinische Hilfe. Mehr als 100 Berufsfeuerwehren in Deutschland bilden Anwärter für den feuerwehrtechnischen Dienst aus. Bei der Berliner Feuerwehr kann man zwischen dem mittleren, gehobenen und höheren Dienst wählen.

Auszubildende im mittleren Dienst werden im Notfallrettungsdienst, in der technischen Hilfeleistung und der Brandbekämpfung eingesetzt, sie versorgen Notfallpatienten und sichern Unfallstellen. Im gehobenen Dienst verantwortet man die Personalplanung und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter, im Einsatz führt man gleich mehrere Staffeln. Feuerwehrleute im höheren Dienst leiten einen Fachbereich, eine Direktion oder eine ganze Feuerwehr und übernehmen dabei vielfältige strategische Aufgaben.

Feuerwehr Berlin: Voraussetzungen zur Ausbildung

Je nach Laufbahn weichen die Voraussetzungen für Bewerber stark voneinander ab. Auch innerhalb einer Laufbahn gibt es unterschiedliche Zugangswege. Im mittleren Dienst sind das gleich vier verschiedene: Für 112 Classic und 112 Medic braucht man mindestens einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung. Für 112 Direkt ist ein Realschulabschluss erforderlich, 112 Medic Expert setzt eine abgeschlossene Ausbildung als Rettungs- oder Notfallsanitäter voraus. 

Wer sich für den gehobenen Dienst entscheidet, kann zwischen den Zugangswegen 112 Bachelor und 112 Dual wählen. Für die Dual-Variante genügt das Abitur, wer sich für 112 Bachelor entscheidet, muss schon einen Diplom- oder Bachelorabschluss erworben haben. Der höhere Dienst erfordert einen Masterabschluss in einer geeigneten Fachrichtung. 

Für alle Bewerber gelten zusätzlich bestimmte persönliche Voraussetzungen:

  • Deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit
  • Am Tag der Einstellung höchstens 39 Jahre alt
  • Schwimmabzeichen Silber
  • Fahrerlaubnis Klasse B bzw. 3
  • Körpergröße zwischen 165 und 195 cm
  • Body-Mass-Index zwischen 18 und 27,5
  • Sehschärfe von mindestens 50 Prozent

Die Bewerbung bei der Berliner Feuerwehr

Eine Bewerbung ist nur online über das Karriereportal des Landes Berlin möglich. Dort finden sich alle Informationen, Anforderungen und Fristen sowie eine Übersicht der einzureichenden Dokumente. Neben Anschreiben und Lebenslauf gehören dazu die Zeugnisse der bisherigen Bildungsabschlüsse, Kopien von Führerschein und Personalausweis, Nachweise über Sportabzeichen und ggf. ärztliche Befundberichte.

Die Bewerbungsfristen unterscheiden sich je nach Zugangsweg. In der Regel sollten die Bewerber jedoch mit einer Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr rechnen. Detaillierte Informationen finden sich über den Ausbildungsnavigator der Berliner Feuerwehr.

Das Auswahlverfahren der Feuerwehr Berlin

War die Bewerbung erfolgreich, geht es mit dem Auswahlverfahren der Berliner Feuerwehr weiter. Auch hier unterscheiden sich die drei Laufbahnen. Alle Bewerber müssen sich jedoch in einem strukturierten Interview beweisen und einer arbeitsmedizinischen Untersuchung unterziehen.

Bei dieser Untersuchung werden unter anderem das Seh- und Hörvermögen, die Funktionsfähigkeit der Knochen und Gelenke, das Lungenvolumen und das Herz-Kreislauf-System getestet. Zusätzlich liefern Blut- und Urinproben detaillierte Laborwerte, unter anderem zu möglichem Drogenkonsum.

Das strukturierte Interview besteht aus einer Selbstpräsentation, einem Fallbeispiel oder Rollenspiel und einem offenen Interview. Im gehobenen Dienst werden dem Bewerber zusätzlich außerfachliche Fragen gestellt, im höheren Dienst muss er stattdessen einen Fachvortrag halten.

Bewerber für den mittleren und gehobenen Dienst absolvieren einen onlinebasierten Eignungstest, der ihre persönlichen Fähigkeiten ermittelt. Eine Sportprüfung mit den Disziplinen Latziehen, Spiroergometrie und Bankdrücken stellt Kraft und Ausdauer auf die Probe.

Zusätzliche Hürden für mittleren und höheren Dienst

Wer eine Ausbildung im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst anstrebt, muss zusätzlich zu Sportprüfung, Interview, ärztlicher Untersuchung und Onlinetest an einem Praxis- und Teamtest teilnehmen: Dabei absolviert man eine einsatzrelevante Übung, die den geschickten Umfang mit Gerätschaften und die Bewältigung von einfachen handwerklichen-technischen Aufgaben erfordert.

Auch für den höheren Dienst steht ein Praxistest auf dem Programm: Der Bewerber muss eine 30 Meter hohe Leiter hinaufsteigen und ein zehn Kilo schweres Schlauchpaket in den Drehleiterkorb hochziehen. Komplexer werden die Anforderungen bei der Potenzialanalyse: Ein computergestütztes Auswahlelement ermittelt Intelligenzanpassung, Intelligenzorganisation, Umstellungsbereitschaft, Leistungsmotivation, Stressstabilität und Hartnäckigkeit.

Feuerwehr-Ausbildung in Berlin: für jeden etwas dabei

Im mittleren Dienst variiert der Ausbildungsverlauf je nach Zugangsweg und dauert zwischen einem und vier Jahren. Zum standardmäßigen Vorbereitungsdienst kommt in der Variante 112 Direkt eine 18-monatige handwerklich-technische Grundqualifizierung. Wer den Weg 112 Medic gewählt hat, durchläuft stattdessen eine dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter.

Anwärter auf den gehobenen Dienst, die sich für den Zugangsweg 112 Bachelor entschieden haben, absolvieren eine zweijährige Ausbildung. Sie beinhaltet unter anderen Praktika auf der Feuerwache und bei der Polizei, die Ausbildung zum Rettungssanitäter und ein Verwaltungsseminar. In der Variante 112 Dual studieren die Anwärter Brandschutz und Sicherheitstechnik. Das Studium dauert sieben Semester und wird an der Beuth Hochschule für Technik Berlin unterrichtet. In der vorlesungsfreien Zeit durchlaufen die Studierenden ihre praktische Ausbildung.

Anwärter im höheren Dienst absolvieren ein zweijähriges Brandreferendariat. Es erfolgt an verschiedenen Feuerwehrschulen im gesamten Bundesgebiet und umfasst neben der feuerwehrtechnischen Grundausbildung Praktika in verschiedenen Feuerwehren, die Ausbildung zur Füührungskraft eines Löschzuges und einen Verwaltungslehrgang.

Am Ende jeder Ausbildung steht eine Abschlusspüfung, die den Absolventen meist für weitere Fortbildungen qualifiziert. Feuerwehrleute im mittleren Dienst können sich bis zum Hauptbrandmeister hocharbeiten oder in den gehobenen Dienst aufsteigen. Dort steht die Position des Brandoberamtsrats an oberster Stelle, der Aufstieg in den höheren Dienst ist auch möglich. In dieser Laufbahn kann man bis zur Position des leitenden Branddirektors aufsteigen.

Die Besoldung

Für angehende Feuerwehrleute beträgt die Besoldung mindestens 1.110 und höchstens 1.348 Euro brutto, je nach Laufbahn. Nach abgeschlossener Ausbildung landen Feuerwehrleute in der Besoldungsordnung A, die aus den Gruppen A4 bis A16 besteht.

Familienzuschläge und eine jährliche Sonderzahlung im Dezember erhöhen das Gehalt der Berufsfeuerwehrleute. Weitere Informationen und Besoldungstabellen mit konkreten Zahlen finden sich auf den Internetseiten des DBB Beamtenbund und Tarifunion.

Erklärvideo: Wie verläuft der Feuerwehr-Einstellungstest?

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Weitere Infos

Berufsinfos der Berliner Feuerwehr: Die offizielle Homepage mit allen Informationen zur Bewerbung und Ausbildung.

Karriereportal des Landes Berlin: Das offizielle Karriereportal für zukünftige Berufsfeuerwehrleute in Berlin.

Das Feuerwehr-Bewerbungshandbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Feuerwehr – Bewerbung, Einstellungstest, Sporttest, Vorstellungsgespräch, Assessment Center, ärztliche Untersuchung!

Fit fürs Auswahlverfahren? Mit dem eTrainer online für den Einstellungstest der Berliner Feuerwehr üben!

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