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Feuerwehrland Deutschland: Die rund 25.000 Berufsfeuerwehren, Freiwilligen Feuerwehren und Werksfeuerwehren haben insgesamt über eine Million Angehörige. Jede Nachwuchskraft durchläuft eine intensive Ausbildung, die sie auf die hohen Anforderungen des Berufs vorbereitet. Bei der Frankfurter Feuerwehr kann man eine mittlere, gehobene oder höhere Beamtenlaufbahn einschlagen oder sich zum Werkfeuerwehrmann ausbilden lassen.
Anwärter im mittleren Dienst werden im Notfallrettungsdienst, in der technischen Hilfeleistung und der Brandbekämpfung eingesetzt, sie versorgen Notfallpatienten und sichern Unfallstellen. Im gehobenen Dienst verantwortet man die Personalplanung und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter, im Einsatz führt man gleich mehrere Staffeln. Feuerwehrleute im höheren Dienst leiten einen Fachbereich, eine Direktion oder eine ganze Feuerwehr und übernehmen dabei vielfältige strategische Aufgaben.
Für den mittleren Dienst braucht man mindestens einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Der gehobene Dienst erfordert einen Bachelorabschluss in einem geeigneten Studienfach, zum Beispiel Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin. Wer eine Laufbahn im höheren Dienst anstrebt, braucht wiederum einen Masterabschluss in einer dieser Fachrichtungen.
Die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann setzt einen Hauptschulabschluss und ein Mindestalter von 17 Jahren voraus. Nach abgeschlossener Ausbildung werden die Feuerwehrleute in ein Beamtenverhältnis übernommen.
Alle Bewerber müssen den Berufsanforderungen an Feuerwehrleute gesundheitlich gewachsen sein. Zusätzlich gelten bestimmte persönliche Voraussetzungen:
Die Bewerbungsunterlagen können per Post oder E-Mail an die Stadtverwaltung Frankfurt am Main gesendet werden. Zusätzlich zu Anschreiben und Lebenslauf müssen zwei Formulare beigelegt werden. Wer sich für den gehobenen oder höheren Dienst bewirbt, muss außerdem relevante Zeugnisse und Nachweise über abgelegte Prüfungen einreichen.
Die Stadt Frankfurt betont, dass sie Bewerbungen von Frauen besonders begrüßt, denn ihr Anteil innerhalt der Berufsfeuerwehr soll zukünftig steigen. Bewerbungen von Menschen aller Nationalität sind ebenfalls ausdrücklich erwünscht.
Die Bewerbungsfristen unterscheiden sich je nach Zugangsweg und können auf der Internetseite der Frankfurter Feuerwehr eingesehen werden. Da die Ausbildungen aber nur ein- bis zweimal jährlich beginnen, sollten Bewerber eine Vorlaufzeit von ungefähr einem Jahr einrechnen.
War die Bewerbung erfolgreich, geht es mit dem Auswahlverfahren weiter. Auch hier unterscheiden sich die vier Laufbahnen voneinander. Alle Bewerber müssen sich jedoch einer arbeitsmedizinischen und amtsärztlichen Untersuchung unterziehen. Dabei werden unter anderem Seh- und Hörvermögen, Lungenvolumen und Herz-Kreislauf-System getestet.
Das Auswahlverfahren für den mittleren Dienst beginnt mit einem schriftlichen Eignungstest, der unter anderem Rechtschreibung, mathematisches und praktisch-technisches Verständnis abfragt. Diesen Test müssen auch Bewerber für die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann ablegen. Die Frankfurter Feuerwehr stellt auf ihrer Homepage einige Beispielfragen bereit. War der Bewerber erfolgreich, wird er zur praktisch-sportlichen Prüfung eingeladen.
Hier muss man einen Hindernisparcours bewältigen und dabei unter anderem Bockspringen, mit Schlauchtragekörben mehrere Treppen besteigen und Sit-ups machen. Die Feuerwehr Frankfurt fordert eine überdurchschnittliche Fitness und empfiehlt die gezielte Vorbereitung auf den Sporttest. Wer beide Prüfungen bestanden hat und den mittleren Dienst anstrebt, wird anschließend zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Gespräch und Sporttest gehören auch zum Auswahlverfahren im gehobenen Dienst. Anstatt einen schriftlichen Test zu durchlaufen, muss der Bewerber an einem Assessment-Center teilnehmen: Auf dem Programm stehen Präsentationen, Konfliktgespräche und Gruppendiskussionen.
Für Informationen zum Auswahlverfahren im höheren Dienst verweist die Frankfurter Feuerwehr auf die Internetseite der Interessengemeinschaft der Brandreferendare und Aufstiegsbeamte. Dort heißt es, dass wegen der Vielzahl der Dienststellen keine Details genannt werden, sodass man sich am besten persönlich erkundigt.
Die Ausbildung im mittleren Dienst dauert 18 Monate und besteht aus einem Feuerwehrgrundlehrgang und zwei Praktika. Sie endet mit einer Laufbahnprüfung an der hessischen Landesfeuerwehrschule. Anwärter im gehobenen Dienst durchlaufen eine zweijährige Ausbildung in sechs Abschnitten, zu denen ebenfalls zwei praktische Einsätze gehören.
Im höheren Dienst absolviert man ein zweijähriges Brandreferendariat an verschiedenen Feuerwehrschulen im gesamten Bundesgebiet. Es umfasst neben der feuerwehrtechnischen Grundausbildung Praktika in verschiedenen Feuerwehren, die Ausbildung zur Führungskraft eines Löschzuges und einen Verwaltungslehrgang.
Die Ausbildung zur Werkfeuerwehrmann dauert drei Jahre und ist in zwei Abschnitte unterteilt. Sie beginnt mit einer handwerklichen Kompaktausbildung in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik, Holverarbeitung sowie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Anschließend wird sie mit einer feuerwehrtechnischen und rettungsdienstlichen Ausbildung fortgeführt und einer IHK-Prüfung abgeschlossen.
Anwärter bei der Feuerwehr Frankfurt gehören zur Besoldungsgruppe A7 und erhalten im ersten Ausbildungsjahr 2.025 Euro netto. Der Betrag setzt sich zusammen aus dem Grundgehalt, dem Familienzuschlag und den Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste. Angehende Beamter müssen außerdem keine Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen- und Sozialversicherung zahlen.
Detaillierte Informationen zur Besoldung stellt die Feuerwehr Frankfurt in einer Tabelle bereit.
Berufsinfos der Frankfurter Feuerwehr: Die offizielle Homepage mit allen Informationen zur Bewerbung und Ausbildung.
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