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Seit 1872 setzt sich die Berufsfeuerwehr der Freien Hansestadt Hamburg für die Sicherheit ihrer Bürger ein. Berufseinsteigern ermöglicht sie je nach Abschluss eine Ausbildung zum Brandmeister, Brandoberinspektor oder Brandreferendariar. In Hamburg gibt es auch die seltene Möglichkeit, direkt nach der Schule in die Feuerwehrausbildung zu starten: möglich macht es die Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“.
Bewerber für die Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“ müssen mindestens 16,5 Jahre alt sein und die Hauptschule mit guten Leistungen in Physik, Biologie und Chemie abgeschlossen haben. Wer eine Ausbildung zum Brandmeister anstrebt, muss eine dreijährige Berufsausbildung absolviert haben. Der Karrierestart als Brandoberinspektor setzt ein abgeschlossenes Bachelorstudium mit technischen oder naturwissenschaftlichen Inhalten voraus.
Zusätzlich gelten für alle Bewerber folgende Voraussetzungen:
Die Bewerbung kann per Post oder per E-Mail eingereicht werden und umfasst den ausgefüllten Bewerbungsbogen, Anschreiben und Lebenslauf, relevante Abschlusszeugnisse sowie Nachweise von Sportabzeichen etc. Wer sich für die Ausbildung zum Brandmeister oder Brandoberinspektor bewirbt, muss außerdem eine Kopie des Führerscheins einreichen.
Für die Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“ endet die Bewerbungsfrist ein Jahr vor deren Beginn. Wer Brandmeister werden möchte, kann sich dagegen zu einem beliebigen Zeitpunkt bewerben: Jährlich beginnen bis zu sechs Ausbildungsgänge. Die Ausbildung zum Brandoberinspektor beginnt einmal pro Jahr. Interessenten sollten ihre Unterlagen rund ein halbes Jahr vorher einreichen.
Alle Bewerber müssen einen Sporttest absolvieren und sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Der physische Eignungstest testet Kraft, Ausdauer und Koordination in acht Disziplinen: 3.000-Meter-Lauf, Liegestütze, Wechselsprünge, Beugehang, seitlicher Medizinballwurf, CKCU- und Kasten-Bumerang-Test sowie Personenrettung.
Vor der Ausbildung untersucht ein Amtsarzt alle Kandidaten von Kopf bis Fuß. Dazu kontrolliert er unter anderem das Seh- und Hörvermögen, die Funktionsfähigkeit der Knochen und Gelenke sowie das Lungenvolumen. Zusätzlich liefern Blut- und Urinproben detaillierte Laborwerte, unter anderem zu möglichem Drogenkonsum. Ein Belastungs-EKG zeigt, ob das Herz-Kreislauf-System intakt ist.
Wer die Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“ oder die Brandmeister-Ausbildung anstrebt, muss sich außerdem einem schriftlichen Test stellen: Er prüft Allgemeinwissen, Rechtschreibkenntnisse, mathematisches und logisches Denken. Ob man höhentauglich ist, zeigt sich beim Erklimmen einer 20 Meter hohen Drehleiter. Ein Einzelgespräch gibt weiteren Aufschluss über die berufliche Motivation und Eignung; abschließend legt man eine handwerkliche Prüfung ab.
Bewerber für die Laufbahn des Brandoberinspektors absolvieren ein Assessment-Center: Sie führen ein Mitarbeitergespräch und eine Gruppendiskussion, absolvieren einen kognitiven Leistungstest und verfassen einen Aufsatz über ein zuvor nicht bekanntes Thema.
Die dreijährige Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“ umfasst zwei Bausteine: Sie beginnt mit einer 18-monatigen Qualifizierung in Elektrotechnik, Sanitär, Holz- und Metallbau, gefolgt von einer ebenso langen Feuerwehrausbildung. Hier lernt man Grundlagen der Biologie, Chemie, Physik, Feuerwehrtechnik und Einsatztaktik. Zwischen den Lehreinheiten an der Feuerwehrakademie finden Praktika an verschiedenen Feuer- und Rettungswachen sowie in Krankenhäusern statt.
Der Vorbereitungsdienst für angehende Brandmeister dauert 18 Monate. Sie werden in Grundlagen der Biologie, Chemie, Physik, Feuerwehrtechnik und Einsatztaktik unterrichtet, erwerben zwei Sportabzeichen und den Führerschein der Klasse C. Zwischen den Lehreinheiten absolvieren sie mehrere Praktika an Feuer- und Rettungswachen sowie in Krankenhäusern.
Als Anwärter zum Brandoberinspektor durchläuft man eine zweijährige Ausbildung. Der Vorbereitungsdienst beginnt mit einer feuerwehrtechnischen Grundausbildung, die naturwissenschaftliche, allgemeinbildende und medizinische Kenntnisse vermittelt. Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf der Vorbereitung für einen Einsatz als Truppführer. Rettungsdienstliche Grundlagen und eine Exkursion zu einer meist ausländischen Feuerwehr schließen die Ausbildung ab.
Das Bruttogehalt im ersten Jahr der Stufenausbildung „Berufsfeuerwehrmann“ beträgt rund 936 Euro, im dritten Jahr steigt es auf 1.040 Euro an. Das Grundgehalt für angehende Brandmeister liegt bei 1.168 Euro brutto. Dazu kommt der sogenannte Anwärtersonderzuschlag, sodass sich ein monatlicher Verdienst von 2.336 Euro ergibt. Auszubildende Brandoberinspektoren verdienen im ersten Ausbildungsjahr rund 1.830 Euro brutto, ab dem zweiten Jahr kommt die Feuerwehrzulage dazu.
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