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Im vergangenen Jahr begannen rund 570.000 Azubis ihre Erstausbildung – das sind 10.000 mehr als noch 2010. Gut 11.000 Bewerber fanden keinen Ausbildungsplatz, gleichzeitig blieben fast 30.000 Lehrstellen unbesetzt. So lautet die Bilanz des aktuellen Berufsbildungsberichts, den die Bundesregierung im Mai beschlossen hat.
Rein mathematisch kamen also auf jeden unversorgten Bewerber drei freie Ausbildungsplätze. Unter dem Strich geht diese Rechnung aber leider nicht auf: Häufig entsprechen die im Einzugsbereich angebotenen Lehrstellen nicht dem eigenen Berufsziel, oder die Wunsch-Lehrstelle ist nicht (mehr) zu haben. Der Konkurrenzdruck bei den beliebten Berufen ist nach wie vor hoch.
Getrübt wird die frohe Botschaft des Berufsbildungsberichts auch von statistischen Unschärfen. Nicht als Suchende gelten z. B. rund 65.000 Kandidaten, die 2011 bei der Lehrstellensuche leer ausgingen und nun in der „Warteschleife“ hängen: Statt der anvisierten Ausbildung absolvieren sie momentan berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Praktika.
Darüber hinaus landeten knapp 300.000 Jugendliche im sogenannten Übergangsbereich aus Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr und Berufseinstiegsjahr – mit zweifelhaften Erfolgschancen. Die mangelnde Effizienz dieses Systems kritisieren Bildungsexperten seit langem.
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