Hessische Kriminalkommissare können sich künftig im dualen Bachelorstudiengang „Cyberkriminalistik“ ausbilden lassen.
Seit September 2020 gibt es bei der Polizei Hessen im Studiengang Kriminalkommissar/in die neue Vertiefungsrichtung „Cyberkriminalistik“. Unter dem Motto „Bringe Licht ins Darknet“ lernen bis zu 52 Auszubildende am Standort Mühlheim am Main Fachkenntnisse für die Bekämpfung von Cyberkriminalität und die Analyse digitaler Spuren kennen.
Studieninhalte „Cyberkriminalistik“
Zukünftige Cyberkriminalisten sollten von Haus aus IT-Affinität besitzen. Das duale Bachelorstudium bei der Polizei Hessen behandelt Lehrinhalte aus den Bereichen Informatik und Informationstechnik und vertieft sie. Innerhalb von drei Jahren werden die angehenden Cyberkriminalisten in insgesamt sechs Studienabschnitten theoretisch und praktisch ausgebildet.
Wie alle Bewerber und Bewerberinnen der hessischen Polizei müssen auch jene des Studiengangs den Einstellungstest bestehen. Erst wer Computertest, Sporttest, Gruppenaufgabe und Einzelinterview sowie die polizeiärztliche Untersuchung für sich entscheidet, wird für die Ausbildung in der „Cyberkriminalistik“ zugelassen.
Gehalt im Dualen Studium „Cyberkriminalistik“
Der Cybercrime-Nachwuchs, der im September 2020 in Hessen eingestellt wurde, konnte sich über einen Anwärtersonderzuschlag von 150 Euro freuen. Zusammen mit dem Grundgehalt von rund 1.345 Euro im ersten Studienjahr verdienen hessische Polizei-Anwärter künftig damit deutschlandweit am besten. Die Initiative soll einen Anreiz für zusätzliche Stellen bei der hessischen Polizei schaffen.
Ähnliche Schwerpunkte in anderen Behörden
Aber nicht nur die hessische Polizei bietet Anwärter/innen eine Ausbildung in Cyberkriminalistik. Andere Bundesländer sowie das Bundeskriminalamt legen ihren Fokus ebenfalls vermehrt auf die Bekämpfung der Internetkriminalität.
Das Duale Studium „Cyberkriminalistik“ der Polizei Hessen ist dennoch einzigartig, da der duale Bachelorstudiengang IT-Kenntnisse von Anfang an in die Kriminalkommissar-Ausbildung integriert. Die anderen Ausbildungen zum Cyberkriminalisten setzen in der Regel ein Informatikstudium voraus und vermitteln polizeidienstliche Inhalte in einer Qualifizierungsmaßnahme.
Polizei Hessen: Duales Studium „Cyberkriminalistik“
Dauer
- 3 Jahre / 6 Studienabschnitte
Inhalte
- Fachtheoretische Studie- und Trainingseinheiten, Praktika
- zusätzliche Studieneinheiten in Informatik und Informationstechnik
Voraussetzungen
- Abitur, Fachhochschulreife oder vergleichbarer Abschluss
- Mindestgröße: 1,55 m
- Höchstalter: 36 Jahre am Einstellungstag
- Polizeidiensttauglichkeit
- Identifizierung mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung
- Deutsche Staatsbürgerschaft oder Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates (Ausnahmen möglich)
- keine Vorstrafen, kein laufendes Ermittlungsverfahren und insgesamt charakterlich geeignet
- Bestehen des Auswahlverfahrens
Weitere Polizei-Behörden mit Schwerpunkt Cyberkriminalität
Bundeskriminalamt
- Cyber-Kriminalist / Cyber-Kriminalistin
- Dauer: 24 Monate
Polizei Baden-Württemberg
- Cyberkriminalist / Cyberkriminalistin
- Dauer: 12 Monate
Polizei Bayern
- IT-Kriminalist / IT-Kriminalistin
- Dauer: 12 Monate
Polizei Rheinland-Pfalz
- IT-Kriminalist / IT-Kriminalistin
- Dauer: 12 Monate
Polizei Sachsen
- Kriminalkommissar / Kriminalkommissarin (Fachrichtung Polizei im Schwerpunkt Computer- und Internetkriminalitätsdienst)
- Dauer: 12 Monate
Weitere Infos
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