Praktika, Jobmessen, Stellenbörsen: Welche Wege favorisieren die Betriebe bei der Azubi-Suche?
Unbesetzte Ausbildungsplätze hier, unversorgte Stellensucher dort: Bewerber und Betriebe fanden in den letzten Jahren zunehmend schwerer zusammen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat jetzt untersucht, welche Wege Arbeitgeber bei der Nachwuchssuche bevorzugen. An der Spitze landeten, mit großem Abstand, die Arbeitsagentur und Betriebspraktika. Doch im Einzelnen unterscheiden sich die Suchstrategien je nach Betriebsgröße, Branche und Beruf.
Direkte und indirekte Suchmethoden
Generell unterteilt man die Suchmethoden in die Kategorien „direkt“ und „indirekt“. Direkt bedeutet, dass Betriebe und Interessenten unmittelbar in Kontakt kommen – etwa auf Jobmessen, durch Praktika, auf Schulveranstaltungen oder über Mitarbeiter, die sich im Bekanntenkreis umhören. Indirekt suchen die Unternehmen mithilfe von Stellenanzeigen: zum Beispiel in Zeitungen, bei der Arbeitsagentur, bei Kammern und Verbänden, in sozialen Netzwerken, auf der Firmenhomepage oder in Online-Stellenbörsen.
Wie werden die Methoden genutzt?
Laut der BIBB-Studie nutzen kleine Betriebe durchgängig weniger Akquisewege als große. Ein gutes Fünftel der Kleinstbetriebe mit unter 20 Mitarbeitern vertraut sogar nur auf ein einziges Mittel. Großbetriebe mit über 200 Beschäftigten setzen dagegen im Schnitt 5,4 Instrumente ein. Mit der Zahl der Maßnahmen steigt gleichzeitig auch die Bedeutung indirekter Suchmethoden: Je mehr Akquisekanäle genutzt werden, desto wichtiger werden Stellenanzeigen.
Eine unterschiedliche Gewichtung von direkten und indirekten Methoden zeigt sich auch, wenn man die Ausbildungsberufe gegenüberstellt. Von den Betrieben, die nur kaufmännisch-verwaltende Azubis suchen, favorisieren 40 Prozent die indirekte und 35 Prozent die direkte Suche. Wo ausschließlich gewerblich-technische Ausbildungen angeboten werden, ergibt sich ein anderes Bild: Hier bevorzugen 46 Prozent der Unternehmen direkte und 29 Prozent indirekte Maßnahmen. Im Branchenvergleich fällt vor allem auf, dass sich der öffentliche Dienst und unternehmensnahe Dienstleister (IT-Agenturen, Logistikunternehmen, Finanzdienstleister …) bei der direkten Suche eher zurückhalten.
Weitere Infos
Jobbörse der Arbeitsagentur: Zahlreiche Betriebe melden freie Ausbildungsplätze bei der Bundesagentur für Arbeit – hier kann man bundesweit danach fahnden.
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