Brauchen Krankenpfleger Abitur? Wenn es nach der EU-Kommission geht, in Zukunft ja. Doch das hätte Folgen.
Abitur-Pflicht für Pflege-Azubis – das forderte vor kurzem die EU-Kommission. Nachwuchskräfte in Pflegeberufen sollen demnach künftig einen zwölfjährigen Schulbesuch vorweisen. Das duale Modell der Pflegeausbildung in Deutschland, das auch für Haupt- oder Realschüler offen ist, stünde damit vor dem Aus.
Die EU-Kommission stützt ihren Vorschlag auf gestiegene Job-Anforderungen und die angestrebte Angleichung europäischer Bildungssysteme. Aktuell gelten die zwölf Schuljahre in 25 der 27 EU-Staaten als Pflichtvoraussetzung zur Pflegeausbildung. Für das deutsche Gesundheitssystem brächte eine Umstellung allerdings Probleme: Hierzulande hat kaum die Hälfte der Gesundheits- und Krankenpfleger Abitur – vielen wäre der Weg zum Wunschberuf versperrt. Und das, obwohl Pflegekräfte dringend gebraucht werden.
Entscheidung vertagt
Nach dem Widerspruch der Bundesregierung und heftigen Debatten ist der Kommissionsvorschlag erst einmal vom Tisch: Der Binnenmarkt-Ausschuss des Europa-Parlaments hat ihn Ende Januar mit klarer Mehrheit abgelehnt. Das letzte Wort ist damit aber noch nicht gesprochen. Mit der Abi-Pflicht für Krankenpfleger muss sich nun erst einmal der EU-Ministerrat befassen.
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