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Die bayerische Polizei bietet zwei Einstiegswege an: Eine Ausbildung zum Polizeimeister / zur Polizeimeisterin (Qualifikationsebene 2, früher „mittlerer Dienst“) und ein Studium zum Kommissar / zur Kommissarin (Qualifikationsebene 3, früher „gehobener Dienst“).
Für die Ausbildung zum Polizeimeister braucht man einen qualifizierenden Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder einen mittleren Schulabschluss. Wer studieren möchte, benötigt Abitur, Fachabitur oder eine Meisterprüfung.
Die persönlichen Voraussetzungen sind für beide Laufbahnen gleich:
Sonderregelungen sind möglich. Im Zweifelsfall sollte man sich an einen Einstellungsberater der bayerischen Polizei wenden.
Die Polizei Bayern sucht jedes Jahr Nachwuchskräfte. Einstellungstermine sind jeweils der erste Werktag im März und September. Bewerbungen für die 2. Qualifikationsebene müssen bis zum 30.04. bzw. 31.10. des Vorjahres eingegangen sein. Für die 3. Qualifikationsebene gilt ausschließlich der Termin im Oktober.
Über das Karriereportal der bayerischen Polizei kann man sich direkt online bewerben. Dazu einfach ein Benutzerkonto anlegen und auswählen, ob man sich für die Ausbildung oder das Studium bewirbt. Anschließend die Bewerbung ausfüllen und online einreichen.
Grundsätzlich ist die Online-Bewerbung vorgesehen. Wer aber das persönliche Gespräch bevorzugt, kann seine Bewerbungsunterlagen auch in Zusammenarbeit mit einer Einstellungsberatung erstellen.
Bewerber aus Bayern kontaktieren dazu einfach den Einstellungsberater aus ihrem Bezirk. Wohnt man außerhalb Bayerns, meldet man sich bei der Werbestelle des Polizeipräsidiums München.
Das Auswahlverfahren der Polizei Bayern findet in München oder Nürnberg statt.
Bewerber der 2. Qualifikationsebene müssen an zwei aufeinanderfolgenden Wochentagen ihr Können unter Beweis stellen – Übernachtung und Verpflegung sind gratis. Am ersten Tag stehen computergestützte Eignungstests, ein Sporttest sowie eine Gruppendiskussion auf dem Programm. Am darauffolgenden Tag werden die Teilnehmer medizinisch untersucht und in einem Einzelgespräch befragt.
Bewerber der 3. Qualifikationsebene absolvieren zuerst eine theoretische Auswahlprüfung beim bayerischen Landespersonalausschuss (LPA) in München. An einem separaten Prüfungstag durchlaufen sie die restlichen Stationen des Auswahlverfahrens – diese sind für beide Laufbahnen gleich.
Je besser man die Eignungstests absolviert, desto niedriger ist die Ranglisten-Note. Sie entscheidet am Ende darüber, ob und wie schnell man eingestellt wird.
Einstellungsberater der Polizei Bayern empfehlen, sich mithilfe spezieller Fachliteratur auf die Tests vorzubereiten.
Das Auswahlverfahren für die 2. Qualifikationsebene beginnt mit zwei Computertests.
Der Sprachtest kontrolliert mit einem Lückendiktat, einer Korrekturaufgabe und Multiple-Choice-Fragen Fähigkeiten in Rechtschreibung und Grammatik. Der Grundfähigkeitstest prüft mittels Rechen-, Gedächtnis- und Logikaufgaben logisches Denkvermögen, Gedächtnisleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit.
Statt computergestützten Tests erwartet die angehenden Polizeikommissare eine schriftliche Auswahlprüfung. Zu beantworten sind Fragen aus unterschiedlichen Wissensbereichen –Deutsch, Geografie, Geschichte, Wirtschaft, Recht, Politik sowie Zeitgeschichte und Kultur.
Der Sporttest der Polizei Bayern besteht aus vier Übungen:
Vier bis acht Kandidaten lösen eine Problemstellung. Für die Prüfer ist das Ergebnis aber gar nicht so wichtig. Sie achten eher darauf, wie gut sich jemand ausdrücken kann und wie er sich in der Gruppe verhält. Ist ein Teilnehmer sehr still? Oder lässt er andere nicht zu Wort kommen? Welche Ansichten vertritt er?
Hier zeigt sich unter Umständen bereits, wer für den Dienst bei der Polizei charakterlich ungeeignet ist.
In einem strukturierten Interview überzeugen sich die Testleiter von den persönlichen Eigenschaften der künftigen Kollegen. Warum will der Bewerber zur Polizei? Wie geht er mit Stress und Kritik um? Während dieses Einzelgespräches können auch die Kandidaten Fragen stellen, z. B. zur Ausbildung.
Ob die Kandidaten gesundheitlich diensttauglich sind, stellt ein Arzt der bayerischen Polizei fest. Dazu kontrolliert er unter anderem das Seh- und Hörvermögen, die Funktionsfähigkeit der Knochen und Gelenke sowie das Lungenvolumen. Ein Belastungs-EKG verrät, wie es um die körperliche Fitness steht.
Zweieinhalbjahre dauert die Ausbildung zum Polizeimeister und gliedert sich in die Bereiche „Recht, Praxis und Persönlichkeitsbildung". Während dieser Zeit durchlaufen die Polizeischüler mehrere Praktika bei verschiedenen Dienststellen.
Auszubildende der 3. Qualifikationsebene absolvieren ein dreijähriges Studium an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern. Neben theoretischem Wissen erlernen sie in studienbegleitenden Praxisphasen alles, was sie als Polizeikommissare können müssen.
Einmalig in Deutschland: Schon während der Ausbildung erhalten die angehenden Ordnungshüter einen Beamtenstatus!
Im 1. Jahr der Ausbildung erhalten die Nachwuchspolizisten der 2. Qualifikationsebene ca. 1.115 Euro, ihre Kollegen der 3. Qualifikationsebene ca. 1.160 Euro monatlich (netto). Ab dem 2. Jahr steigen die Bezüge für beide Laufbahnen auf ungefähr 1.865 Euro (netto).
Nach der Ausbildung verdient ein Polizeimeister in Bayern ca. 2.180 Euro; ein Polizeikommissar ca. 2.315 Euro (netto).
Hinzu kommen eventuelle Zulagen (Familienzulage, Polizeizulage, Schichtzulage, Feiertagszulage ...).
Karriereportal der Polizei Bayern: Das offizielle Karriereportal mit allen Informationen zur Bewerbung und Ausbildung.
Das große Bewerbungs-Handbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Polizei – Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Assessment Center.
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