© Picture-Factory - Fotolia.com
Zwei Wege bieten sich Interessenten in Hamburg: im Laufbahnabschnitt 1 eine Ausbildung zur Polizeimeisterin / zum Polizeimeister (früher mittlerer Dienst) und im Laufbahnabschnitt 2 ein Studium zur Polizeikommissarin /zum Polizeikommissar (früher gehobender Dienst).
Wer eine Ausbildung machen möchte, benötigt einen Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA, Hauptschulabschluss) und eine Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren oder einen Mittleren Schulabschluss (MSA, Realschulabschluss).
Die Voraussetzung für ein Studium ist ein Fachabitur oder Abitur oder ein anderer Nachweis der Studierfähigkeit (zum Beispiel ein Meisterbrief).
Zusätzlich gelten für alle Bewerber persönliche Voraussetzungen:
Ausnahmen vom Höchstalter sind im Einzelfall möglich.
Die Ausbildung beginnt jeweils im Februar oder im August, das Studium im April oder im Oktober. Bewerben kann man sich ungefähr ein Jahr im Voraus. Die Bewerbungsfrist wird ungefähr 2 Wochen vorher bekanntgegeben. Die Bewerbung erfolgt online über das Bewerbungsportal der Polizei Hamburg.
Der Einstellungstest findet an zwei Tagen statt, die nicht direkt aufeinander folgen.
Am ersten Prüfungstag steht zunächst ein Lückendiktat auf dem Plan, das sowohl Rechtschreibung als auch Zeichensetzung abfragt.
Auf das Diktat folgt ein kognitiver Leistungstest. Er prüft sprachliches, mathematisches, logisches und abstraktes Denken. Aufgaben sind zum Beispiel:
Der zweite Prüfungstag beginnt mit einem Einzelgespräch. Hier steht die Persönlichkeit des Bewerbers im Mittelpunkt. Die Prüfungskommission stellt zum Beispiel Fragen zum bisherigen Werdegang, zu Stärken und Schwächen und zur Motivation. Welche Fähigkeiten bringt man mit? Warum will man eine Ausbildung bei der Polizei Hamburg machen? Schätzt man die Vor- und Nachteile des Berufes realistisch ein? Wie steht man zu den Dienstwaffen?
Im Rollenspiel müssen sich die Kandidaten überlegen, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten würden. Das Prüfungsgremium überprüft so die persönliche Eignung für den Polizeivollzugsdienst.
Die polizeiärztliche Untersuchung erfolgt im Athleticum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Hier überprüft ein Polizeiarzt die Polizeivollzugsdiensttauglichkeit der Kandidaten. Er testet beispielsweise das Seh- und Hörvermögen sowie die Lungen- und Gelenkfunktion. Ein Bluttest liefert genaue Laborwerte – auch zu eventuellem Drogenkonsum.
Auch der Sporttest findet im Athelticum des Universtitätsklinikums statt. Er beinhaltet eine Reihe unterschiedlicher Disziplinen, die vorher trainiert werden sollten.
Die Ausbildung in Hamburg dauert zweieinhalb Jahre. Fachtheoretische und fachpraktische Inhalte werden an der Akademie der Polizei Hamburg vermittelt. Ein halbjähriges Praktikum dient zur praktischen Anwendung und Vertiefung des Wissens. Auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Englisch stehen auf dem Stundenplan. Die Ausbildung endet mit der Laufbahnprüfung und der Ernennung zum Polizeimeister.
Das dreijährige Studium findet ebenfalls an der Akademie der Polizei statt. Vor Beginn erfolgt die Zuweisung zu einem der drei Studiengänge Schutzpolizei, Wasserschutzpolizei oder Kriminalpolizei. Vorlesungsinhalte sind zum Beispiel Themen wie Rechtswissenschaft, Kriminalwissenschaft oder Polizei im internationalen Kontext. Außerdem stehen zwei halbjährige Praktika an. Abgeschlossen wird das Studium mit der Laufbahnprüfung 2 und der anschließenden Ernennung zum Polizeikommissar.
Polizeianwärter können im ersten halben Jahr der Ausbildung bzw. des Studiums in günstigen Apartments der Polizei wohnen. So können sie in Ruhe eine eigene Wohnung suchen.
Anwärter in der Ausbildung erhalten zu Beginn ca. 1.068 € (netto) monatlich, im Studium ca. 1.112 € netto. Die Anwärterbezüge steigen im 2. und 3. Jahr an, so dass sie im letzten Jahr bei ca. 1.173 € bzw. 1.217 € liegen.
Nach der Ausbildung beträgt das Anfangsgehalt von Polizeimeistern in Hamburg ca. 2.055 € netto im Monat, das von Polizeikommissaren ca. 2.258 € netto.
Hinzu kommen zahlreiche Zulagen wie Polizei- und Stellenzulage, Familien-, Schicht- und Feiertagszulagen.
Anwärter für die Wasserschutzpolizei erhalten schon während der Ausbildung oder des Studiums eine Sonderzulage und somit ein deutlich höheres Gehalt.
Karriereseite der Polizei Hamburg: Auf der offiziellen Webseite finden sich alle Informationen zu Bewerbung und Ausbildung.
Das große Bewerbungs-Handbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Polizei – Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest, Assessment Center.
Fit für den Einstellungstest? Mit unserem eTrainer online für den Polizeitest in Hamburg üben.
Datum: 05/19Fit für den Eignungstest im Auswahlverfahren
ISBN 978-3-95624-062-1
324 Seiten18,90 €
Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest, Assessment Center
ISBN 978-3-95624-139-0
436 Seiten24,90 €