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Ein fester Arbeitsplatz, ein sicheres Einkommen und spannende Aufgaben: Die Polizei ist in Niedersachsen Umfragen zufolge aktuell der beliebteste Arbeitgeber. Aber auf dem Weg zum Studium warten zahlreiche Eignungstests. Eine gute Vorbereitung ist das A und O!
Die niedersächsische Polizei bietet die Ausbildung in Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt an (früher „gehobener Dienst“). Zur Bewerbung braucht man das Abitur, die Fachhochschulreife (auch über eine Qualifikation bei der Polizei möglich) oder eine gleichwertige berufliche Hochschulqualifikation, beispielsweise die Meisterprüfung.
Zusätzlich gelten bestimmte persönliche Voraussetzungen:
* Sonderregelungen sind möglich. Die Einstellungsberater der Polizei Niedersachsen helfen weiter.
Eine Bewerbung kann online über die Website polizei-studium.de erfolgen. Ganz wichtig: In der Bewerbung einen Wunsch zum Studienort und zur Polizeidirektion angeben. Die Wahl sollte gut durchdacht sein, denn man bewirbt sich damit für eine bestimmte der sechs Polizeidirektionen in Niedersachsen. Das heißt, man legt sich bereits vor dem Studium auf eine bestimmte Region fest, in der man später arbeiten will.
War die Bewerbung erfolgreich, geht es mit dem Auswahlverfahren der Polizei Niedersachsen weiter. Zum ersten Auswahltag erscheint man an der Polizeiakademie Hann. Münden: Hier wartet zu Beginn ein computergestützter Eignungstest, nach der Mittagspause steht ein 5.000-Meter-Lauf auf dem Programm. Wer beide Prüfungen meistert, bekommt eine Einladung zum Einzelinterview und zur polizeiärztlichen Untersuchung.
Der Computertest, auch „GöPA-Test“ genannt, dauert inklusive Pause über vier Stunden. Im Fokus stehen logisches Denken, komplexes Schlussfolgern, Erinnerungsvermögen, Sprachbeherrschung und Problemlösung.
Ein Teil des PC-Einstellungstests ist die berühmt-berüchtigte Postkorbaufgabe. Das Szenario: Der E-Mail-Eingang quillt über. Die Aufgabe: Unter Zeitdruck unwichtige Schreiben aussortierten, den Rest nach Dringlichkeit ordnen. Was kann man an Kollegen weitergeben? Wo überschneiden sich Termine?
Im Polizeiberuf ist eine gute Kombinationsfähigkeit extrem wichtig. Während des Einstellungstests sind deshalb Zahlenreihen zu vervollständigen, Figurenreihen logisch fortzusetzen und Flussdiagramme zu bearbeiten.
Bei dem Merktest „Personen einprägen“ zählt nur eins: Informationen schnell im Gedächtnis abspeichern. Der Monitor zeigt Fahndungsfotos mit Vor- und Nachnamen. Im nächsten Schritt tauchen nur noch die Bilder auf – und das in zufälliger Abfolge. Wie hieß der ältere Mann noch gleich?
Zu guter Letzt stehen Rechtschreibung und Grammatik auf dem Prüfstand. Man muss einen Polizeibericht schreiben, Lückentexte füllen, ein Wortdiktat tippen, Oberbegriffe finden und einen Zeitungsartikel korrigieren.
Um die körperliche Fitness unter Beweis zu stellen, absolvieren Bewerber der Polizei Niedersachsen einen 5.000-Meter-Lauf. Die erforderlichen Höchstzeiten:
Ort und Zeit des Auswahlgesprächs richten sich nach der Polizeidirektion, die man in der Bewerbung angegeben hat. Das strukturierte Interview dauert etwa eine Stunde und wird von einer Gruppe erfahrener Polizisten durchgeführt.
Zunächst erzählt der Bewerber etwas über seinen Werdegang. Dann stellen die Beamten Fragen zum Lebenslauf, zur Person und zur Motivation, ein Studium bei der Polizei Niedersachsen zu beginnen. Außerdem muss man sich in konkrete Situationen aus dem Polizeidienst hineinversetzen, zum Beispiel: „Ihre Kollegin wird von einem Passanten belästigt. Wie verhalten Sie sich?“ Im besten Fall erhält man nach dem strukturierten Interview eine Einstellungszusage.
Nach Prüfung der eingereichten medizinischen Unterlagen checkt ein Polizeiarzt alle Kandidaten von Kopf bis Fuß durch. Dazu kontrolliert er unter anderem das Seh- und Hörvermögen, die Funktionsfähigkeit der Knochen und Gelenke sowie das Lungenvolumen.
Zudem liefern Blut- und Urinproben detaillierte Laborwerte – auch zu möglichem Drogenkonsum. Ein Belastungs-EKG verrät, ob das Herz- Kreislaufsystem intakt ist. Gibt der Polizeiarzt grünes Licht, steht dem Studium nichts mehr im Wege!
Die Ausbildung bei der Polizei Niedersachsen verläuft in Form eines Dualen Studiums. Der Bachelorstudiengang „Polizeivollzugsdienst“ dauert drei Jahre, Schauplatz ist einer der Standorte der niedersächsischen Polizeiakademie in Nienburg, Hann. Münden oder Oldenburg.
Auf dem Lehrplan stehen polizeiwissenschaftliche Fächer wie Einsatzlehre, Kriminologie und Verkehrssicherheit sowie Grundlagen in Rechtswissenschaft, Politik und Psychologie. Parallel dazu schulen Trainingsmodule praktische Fertigkeiten wie Schießen, Spurensicherung und Zugriffstechniken.
Neben einer Menge Sport sorgen zwei Praktika auf einer Polizeidienststelle für Abwechslung im Studienalltag.
Die Polizei Niedersachsen zahlt im ersten Jahr der Ausbildung ca. 1.300 Euro netto monatlich. Nach dem Studium verdient man als Polizeikommissar bzw. Polizeikommissarin ungefähr 2.400 Euro netto. Obendrauf kommen zahlreiche Zulagen (Familienzulage, Schichtzulage, Feiertagszulage ...).
Karriereportal der Polizei Niedersachsen: Das offizielle Karriereportal mit allen Informationen zur Bewerbung und Ausbildung bei der Landespolizei Niedersachsen.
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