© Sergej Khackimullin - fotolia.com
Keine Frage, die Uni boomt: Mehr als die Hälfte aller Abiturienten absolviert ein Studium. Die Statistik sagt aber auch: Rund ein Drittel aller Studienanfänger bricht das Studium wieder ab. Und 43 Prozent der Studienabbrecher beginnen anschließend eine Lehre. Was lohnt sich also mehr – Ausbildung oder Studium?
Ein Studium verheißt die große Freiheit: lange Partynächte, noch längere Semesterferien, ausgedehnte Rucksacktouren und Selbstfindungsphasen. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: überfüllte Hörsäle, hoher Leistungs- und Konkurrenzdruck und Geldsorgen rund um WG-Zimmer, Versicherungen, Semestergebühren und das Leben im Allgemeinen. Der Preis eines Studiums ist im Extremfall ein großer Schuldenberg, der bei der Jobsuche zusätzlich belastet, weil der Berufseinstieg lang und zermürbend sein kann.
So gesehen wirkt eine Ausbildung wie ein Wellnessprogramm: Es gibt ein festes Monatsgehalt, das mit den Ausbildungsjahren steigt – so steht man schneller auf eigenen Füßen, ist unabhängiger von Eltern und Banken. Geregelte Arbeits- und Berufsschulzeiten bestimmen den Lebensrhythmus. Zwar gibt es nur fünf bis sechs Wochen Urlaub pro Jahr, aber dafür winkt eine gesicherte Zukunft: Die meisten Azubis werden später vom Ausbildungsbetrieb übernommen – mit entsprechendem Gehalt.
Auf dem Bewerbermarkt haben ausgelernte Azubis einen großen Vorteil: Sie kennen die Abläufe im Berufsleben, können unternehmerisch denken und besitzen viel konkretes Fachwissen. Akademiker sind oft breiter und theoretischer gebildet. Ihnen steht noch bevor, was Ausgelernte längst hinter sich haben, die die Regeln und Anforderungen des Arbeitsmarkts bereits kennen. Praktisch ausgebildete Fachkräfte werden händeringend gesucht. Es gab niemals bessere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden.
Sicher, das Studium hat gegenüber der Ausbildung auch Vorteile. Noch immer gilt: Wer mit seiner Karriere hoch hinaus will, der sollte Akademiker werden. 95 Prozent der Vorstandsmitglieder in den 100 größten deutschen Unternehmen haben studiert. Bereits in der mittleren Führungsebene drängen sich die Uni-Absolventen, Tendenz steigend. Dementsprechend werden Akademiker auch besser bezahlt – im Durchschnitt jedenfalls.
Trotzdem übertrifft das Gehalt von Handwerksmeistern oder Technikern häufig die Einkünfte von Akademikern mit Doktortitel. Ganz zu schweigen von den Scharen an „Irgendwas mit Medien“-Absolventen. Fort- und Weiterbildungen öffnen auch Nicht-Akademikern die Türen zu aussichtsreichen Positionen und hohen Gehältern. In der Handelsbranche zum Beispiel ist die Entwicklung vom Azubi zum Chef keine Seltenheit.
Ob nun mit Studium oder Ausbildung – eines bleibt im Arbeitsleben immer gleich: Je größer das eigene Engagement, desto größer der Erfolg.
Ausbildung oder Studium? (PDF) Ein Ratgeber des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Download.
Bist du fit fürs Studium? Absolviere kostenlos online den Ausbildungspark Studierfähigkeitstest!
Welcher Ausbildungsberuf ist der Richtige? Unser Sommer-Spezial mit Zahlen, Daten, Tipps und Tricks zum Berufseinstieg 2017.
Datum: 08/17Für alle Arten von Einstellungstests, Eignungstests und Berufseignungstests
ISBN 978-3-941356-03-0
548 Seiten24,95 €
Anschreiben, Lebenslauf, Online-Bewerbung – die besten Bewerbungsmuster für über 40 Berufe
ISBN 978-3-95624-091-1
246 Seiten24,95 €