Wie wird man Arzt?

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„Halbgötter in Weiß“ – Ärzte genießen in Deutschland ein hohes Ansehen. Doch die Hürden für Berufseinsteiger sind enorm. Wer kein exzellentes Abitur vorweisen kann, muss sich besonders ins Zeug legen. Hier gibt's alle Infos zu Auswahltests, gefragten Fähigkeiten und Alternativen.

Ärzte erkennen und behandeln Leiden und Krankheiten, erteilen Ratschläge zur Vorbeugung und retten unter Umständen Menschenleben. Wer so viel Verantwortung trägt und ein umfangreiches Fachwissen benötigt, muss eine intensive Ausbildung durchlaufen. Am Medizinstudium führt kein Weg vorbei: Es dauert in der Regel zwölf Semester und gliedert sich in die Phasen VorklinikKlinik“ und das praktische Jahr.

Die Bewerbung für das staatliche Medizinstudium erfolgt zentral über die Internetplattform Hochschulstart. Für das kommende Semester haben 41.791 Bewerber um 9.458 Studienplätze konkurriert – das heißt, nur jeder vierte kommt seinem Traumberuf auf Anhieb ein Stück näher. Wer keinen Erfolg hat, kann aber auch im Ausland oder an einer privaten Institution Medizin studieren.

Studienplatz: Talent statt Wartezeit

Um die Vergabe der Studienplätze entbrennen in Deutschland immer wieder heftige Debatten. Zuletzt haben die Kritiker einen wichtigen Sieg errungen: Ende 2017 erklärte das Bundesverfassungsgericht das bisherige Verfahren als teilweise verfassungswidrig. Es verstoße gegen das Grundrecht auf gleiche Teilhabe am staatlichen Studienangebot.

Auf Basis dieses Urteils wurde die sogenannte Wartezeitquote abgeschafft und durch eine Talentquote ersetzt: Auch ohne Bestnoten können Bewerber nun ihre Eignung unter Beweis stellen. Zu den Auswahlkriterien gehören Erfahrungen in relevanten Ausbildungsberufen wie Rettungssanitäter oder Krankenpfleger und Leistungen in Auswahltests und persönlichen Gesprächen.

Auswahlkriterium: der Medizinertest

An manchen Universitäten sind Auswahltests schon länger Bestandteil des Vergabeverfahrens. Der „Test für medizinische Studiengänge“ (TMS) oder auch Medizinertest ist sehr verbreitet. Er findet jährlich im Mai statt und dauert fünf Stunden. Die Kandidaten bearbeiten in dieser Zeit mehr als 180 Aufgaben aus neun verschiedenen Gruppen.

Sie ermitteln nacheinander visuelle Wahrnehmung, medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, räumliche Vorstellungskraft, quantitative und formale Problemlösung anhand von Rechenaufgaben, Konzentration und Sorgfalt, Merkfähigkeit und das Verständnis von Texten sowie Diagrammen und Tabellen. Der TMS kann nicht wiederholt werden – eine gewissenhafte Vorbereitung ist also enorm wichtig.

Auswahlgespräch: mit Soft Skills punkten

In Auswahlgesprächen kann man mit sogenannten Soft Skills punkten. Dazu gehört zum Beispiel die Kommunikationsfähigkeit: Ärzte müssen sich mit Kollegen und Patienten austauschen, um herauszufinden, wie sie helfen können. Für diese Gespräche ist Empathie elementar. Gute Ärzte können sich in die Lage ihres Gegenübers hineinfühlen. Auch die Fähigkeit, neue Kontakte und Netzwerke zu knüpfen, erweist sich meist als nützlich.

Wenn es um Leben oder Tod geht, Schichtdienste und Noteinsätze anstehen, Patienten verängstigt oder Kollegen überlastet sind, sind Stressresistenz und körperliche Belastbarkeit gefragt. Unter Zeitdruck gut durchdachte Entscheidungen zu treffen, gehört zum Arbeitsalltag eines Arztes. Doch auch wenn mal nicht alles glattgeht, sollte man psychisch gefestigt sein und das aushalten können.

Alternative: Studium bei der Bundeswehr

Wer das zentrale Bewerbungsverfahren umgehen möchte, kann sich um ein Medizinstudium bei der Bundeswehr bewerben. Pro Semester stehen 250 Plätze zur Verfügung, über die Vergabe entscheidet ein zweitägiges Assessment Center. Es besteht unter anderem aus einer ärztlichen Untersuchung und einem Sporttest in den Disziplinen Sprint, Klimmhang und Ergometer.

Dazu kommen computergestützte Tests, die zum Beispiel Konzentration, Merkfähigkeit sowie logische, mathematische und sprachliche Fähigkeiten überprüfen. In einem persönlichen Gespräch ermitteln die Prüfer unter anderem die Motivation für das Medizinstudium und die anschließende Tätigkeit als Bundeswehr-Arzt – denn wer sich für diese Variante entscheidet, verpflichtet sich automatisch für 17 Jahre.

Weitere Infos

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