Jedes dritte Unternehmen überprüft im Auswahlverfahren die Englischkenntnisse von Bewerbern. Wir verraten, wie.
Im Geschäftsleben ist Englisch die unangefochtene Fremdsprache Nummer eins. Wie sich das im Auswahlverfahren auswirkt, hat jüngst das Marktforschungsinstitut Skopos in einer Umfrage untersucht: Jedes dritte Unternehmen prüft demnach, wie gut Bewerber die englische Sprache beherrschen. Zwar bezieht sich dieser Wert nur auf Stellen mit vorausgesetzter Berufserfahrung. Doch auch so mancher Ausbildungsbewerber muss heutzutage Englischkenntnisse vorweisen können.
Relevanz nach Branche, Betriebsgröße und Stelle
Je größer das Unternehmen, desto gefragter sind Englischkenntnisse – so lautet eine Erkenntnis der Skopos-Umfrage. Für neun von zehn Großbetrieben sind Englischkenntnisse wichtig, zumindest in manchen Positionen, aber nur für rund jedes zweite mittelständische Unternehmen. Am häufigsten werden Englischkenntnisse in der Industrie verlangt, gefolgt vom Dienstleistungssektor und vom Handel.
Eine entscheidende Rolle spielt natürlich die angestrebte Tätigkeit: Handwerkern und Verwaltungskräften reichen meist grundlegende oder mittlere Englischkenntnisse. Von Kundenbetreuern und Vertriebsmitarbeitern wird häufig ein fortgeschrittenes Sprachniveau erwartet.
So werden die Englischkenntnisse getestet
Der Umfrage zufolge nutzen Unternehmen verschiedene Mittel, um den Englischkenntnissen ihrer Bewerber auf den Zahn zu fühlen. Die beliebteste Methode ist es, im Vorstellungsgespräch auf die Fremdsprache umzuschalten – „let's speak English, now“. Auch auf die Schulnoten wird im Auswahlverfahren häufig geachtet. Sprachzertifikate, Auslandspraktika oder Englischkurse fließen vergleichsweise selten in die Beurteilung ein.
Diese 10 Kriterien zur Überprüfung der Englischkenntnisse nannten die Betriebsvertreter am häufigsten:
1 | Englisch im Vorstellungsgespräch sprechen | 26 % |
2 | Schulnoten | 17 % |
3 | Sprachzertifikate | 6 % |
4 | Universitätsnoten | 4 % |
5 | Lebenslauf auf Englisch | 3 % |
6 | Englischtest des Unternehmens | 3 % |
7 | Lange Auslandsreise | 3 % |
8 | Bewerbung auf Englisch | 2 % |
9 | Englischkurse (online und offline) | 2 % |
10 | Praktikum im Ausland | 2 % |
Quelle: Skopos
Englisch im Vorstellungsgespräch
Was gilt es zu beachten, um im Vorstellungsgespräch mit den Englischkenntnissen zu überzeugen? Wichtig ist zunächst, dass sich die fremdsprachlichen Fähigkeiten mit den entsprechenden Angaben im Lebenslauf decken. Schöngefärbte Sprachkompetenzen fliegen spätestens dann auf, wenn der Personaler einige Worte auf Englisch wechseln möchte. Die Antworten auf typische Fragen überlegen sich clevere Bewerber bereits vorher – und zwar auf Deutsch und Englisch. Elementare Fachausdrücke sollten sitzen. Füllwörter wie „ummmm“ oder „kind of“ gebetsmühlenartig zu wiederholen, ist tabu. Vorab lässt sich die Interviewsituation üben, indem man das Gespräch als Rollenspiel mit einer oder mehreren Personen durchspielt.
Weitere Infos
„Angst vor Englisch?“ Auf „Zeit Online“ nehmen Experten zu Englischtests im Vorstellungsgespräch Stellung.
Sicher durch das Vorstellungsgespräch: Infos und Tipps zum Bewerbungsinterview.