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Bei der Bundespolizei gibt es zwei Karrierewege: eine Ausbildung zum Polizeimeister / zur Polizeimeisterin (mittlerer Dienst) und ein Studium zum Polizeikommissar / zur Polizeikommissarin (gehobener Dienst).
Für die Ausbildung im mittleren Dienst braucht man einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder einen mittleren Schulabschluss. Für das Studium im gehobenen Dienst verlangt die Bundespolizei mindestens das Fachabitur.
In jedem Fall müssen sich Bewerber auf Englisch verständigen können. Außerdem sollten die schulischen Leistungen in den Fächern Sport (max. Note 3) sowie Deutsch und Englisch (max. Note 4) nicht allzu schlecht sein.
Auch die persönlichen Voraussetzungen sind für beide Laufbahnen gleich:
* Sonderregelungen sind möglich. Bei Fragen helfen die Einstellungsberater der Bundespolizei weiter.
Eine Bewerbung bei der Bundespolizei ist das ganze Jahr über möglich. Allerdings sollte man seine Bewerbung spätestens 8 Monate vor dem Beginn der Ausbildung abschicken. Einstellungstermine für den mittleren Dienst sind jeweils der erste Werktag im März und September. Für den gehobenen Dienst gilt ausschließlich der Termin im September.
Auf der Karriereseite der Bundespolizei kann man sich direkt online bewerben. Einfach mit der persönlichen E-Mail-Adresse registrieren und die Bundespolizei schickt einen Link, der zu einem persönlichen Benutzerkonto führt. Innerhalb von 7 Tagen muss man dort die Online-Bewerbung ausfüllen. Zeugnisse, Nachweise und sonstige Dokumente sind per Post an die Bundespolizeiakademie zu verschicken.
Das Auswahlverfahren findet an einem der insgesamt 6 Ausbildungszentren der Bundespolizei statt: in Eschwege (Hessen), Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), Swisttal (Nordrhein-Westfalen), Walsrode (Niedersachsen), Bamberg oder Oerlenbach (Bayern). An bis zu 4 Tagen müssen die angehenden Bundespolizisten zeigen, was sie können.
Bewerber für den mittleren und gehobenen Dienst absolvieren verschiedene schriftliche und mündliche Testverfahren. Der Sporttest sowie die polizeiärztliche Untersuchung sind jedoch für beide Laufbahnen gleich.
Das Auswahlverfahren für den mittleren Dienst beginnt mit einem Diktat. Der Text ist ca. 180 Wörter lang und behandelt ein aktuelles Thema mit Bezug zur Bundespolizei. Geprüft werden insbesondere: Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, Zeichensetzung und s-Laute („s“, „ss“ oder „ß“?).
Der mündliche Einstellungstest besteht aus einem Vorstellungsgespräch. Hier wollen sich Beamte der Bundespolizei ein Bild von ihren zukünftigen Kollegen machen. Schon im Vorfeld sollte man sich auf typische Fragen vorbereiten wie zum Beispiel: Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen? Was ist Ihre Motivation für eine Bewerbung bei der Bundespolizei? Was erwarten Sie von Ihrer Ausbildung?
Das Testverfahren für den gehobenen Dienst beginnt mit einem Computertest. Der „Intelligenz-Struktur-Test“ prüft unter anderem Allgemeinwissen, Sprachbeherrschung, Mathematik, Merkfähigkeit und visuelles Vorstellungsvermögen. Im Anschluss hat man 60 Minuten, um einen Kurzaufsatz zu verfassen, in dem ein vorgegebenes Thema erörtert werden soll.
Wer den ersten Tag des Auswahlverfahrens bestanden hat, erhält eine Einladung zum dreiteiligen Assessment Center. Während der Gruppendiskussion achten die Testleiter darauf, wie sich die Teilnehmer in der Gruppe verhalten und wie gut sie sich ausdrücken können. Bei dem anschließenden Kurzvortrag kommt es darauf an, trotz kurzer Vorbereitungszeit ein Thema überzeugend vor den Prüfern zu präsentieren. Das strukturierte Interview ist der letzte Teil des Assessment Centers. Hier gilt es, Fragen zum Lebenslauf, zur Berufsmotivation und zur Persönlichkeit zu beantworten.
Der Sporttest der Bundespolizei besteht aus 4 Teilprüfungen:
Ob man gesundheitlich für den Polizeiberuf geeignet sind, stellen Ärzte der Bundespolizei am letzten Auswahltag fest. Dazu kontrollieren sie unter anderem das Seh- und Hörvermögen sowie das Lungenvolumen. Ein Belastungs-EKG zeigt, ob das Herz- Kreislaufsystem funktioniert und wie gut die körperliche Fitness ist. Blut- und Urinproben liefern detaillierte Laborwerte – auch zu möglichem Drogenkonsum.
Die Ausbildung im mittleren Dienst findet an einem der Aus- und Fortbildungszentren der Bundespolizei statt. Dort wird einem in 2,5 Jahren alles beigebracht, was man als Polizeimeister können muss. Neben theoretischem Unterricht finden auch praktische Trainingseinheiten statt: Unter anderem werden auf nachgebauten Bahnsteigen Festnahmen und Personenkontrollen geübt. Hinzu kommen Praktika am Flughafen und bei der Bundesbereitschaftspolizei.
Im gehobenen Dienst absolviert man zunächst eine Basis-Ausbildung inklusive Polizeitraining. Erst dann beginnt das Studium an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Nach einem sechsmonatigen Grundstudium in Brühl ziehen alle Polizeistudenten in die Bundespolizei-Akademie nach Lübeck. Hier stehen Fächer wie Politik, Recht, Einsatz- und Führungslehre auf dem Programm. Integrierte Praxissemester bereiten auf den Berufsalltag bei der Bundespolizei vor. Nach insgesamt 3 Jahren steht dann die Abschlussprüfung an, danach ist man Polizeikomissar.
Im 1. Jahr der Ausbildung erhalten Polizeischüler im mittleren Dienst ca. 1.220 € brutto, ihre Kollegen aus dem gehobenen Dienst ca. 1.270 € brutto. Nach der Ausbildung verdient man als Polizeimeister um die 2.440 €, als Polizeikommissar sind es ca. 2.780 €.
Hinzu kommen eventuelle Zulagen (Familienzulage, Polizeizulage, Schichtzulage, Feiertagszulage ...).
Karriereportal der Bundespolizei: Das offizielle Karriereportal mit allen Informationen zur Bewerbung und Ausbildung.
Das große Bewerbungs-Handbuch: Alles zum Berufseinstieg bei der Polizei – Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest, Sporttest, Assessment Center.
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ISBN 978-3-95624-070-6
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