Zwischen Schule und Ausbildung

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Aushilfsjobs, FSJ, Einstiegsqualifizierung, Au-pair & Co.: Es gibt viele Möglichkeiten, um die Zeit vom Schulabschluss bis zum Start der Ausbildung sinnvoll zu füllen.

Die Zeit zwischen dem Schulabschluss und dem Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums ist für viele Schulabgänger eine wohlverdiente Pause, bevor es in Richtung berufliche Karriere geht. Allerdings bietet dieser Zeitraum auch verschiedenste Möglichkeiten, um sich auf diese Karriere vorzubereiten, Erfahrungen zu sammeln oder einfach nur die finanziellen Mittel aufzustocken. Die zu überbrückende Zeit sinnvoll zu nutzen, bietet sich besonders vor dem Hintergrund der Ausbildungsplatzsituation an – wer nach der Bewerbung leer ausgeht, sollte nicht einfach auf die nächste Gelegenheit warten.

Aushilfsjob

Eine gängige Variante, um die Zeit bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn zu nutzen, sind Aushilfsjobs. Wem es dabei nicht allein um das Geldverdienen geht, sucht eine solche Tätigkeit bereits innerhalb der Branche, in der es anschließend auch beruflich weitergehen soll. Auf diese Weise können schon erste praktische Erfahrungen gesammelt werden, die in der Folgezeit nur noch Vorteil sein können.

Falls schon vor dem erfolgreichen Schulabschluss einer Aushilfsbeschäftigung nachgegangen wurde, ändert sich übrigens mit der Ausstellung des Zeugnisses der Status: Statt als Schüler gilt man ab diesem Zeitpunkt als Schulentlassener, die Aushilfstätigkeit wird damit berufsmäßig ausgeübt. Eine Ausnahme besteht dann, wenn bereits beim Antritt des Aushilfsjobs angegeben wird, dass dieser zum nächstmöglichen Zeitpunkt zugunsten eines Studiums oder einer Fachschulausbildung aufgegeben werden soll.

Nicht ganz unwichtig ist im Vorfeld, ob es sich um eine geringfügig entlohnte Tätigkeit (einen sogenannten „Minijob“) oder eine kurzfristige Beschäftigung handelt. Das hängt einerseits mit Verdienstgrenzen und Arbeitszeiten zusammen und hat andererseits Auswirkungen auf die Versicherungs- und Steuerpflicht. Im Übrigen ist es, unter gewissen Voraussetzungen, auch während der Ausbildung möglich, einem Nebenjob nachzugehen.

Einstiegsqualifizierung Jugendlicher

Anstelle einer Aushilfstätigkeit in der Branche, in der man später beruflich Fuß fassen will, besteht die Möglichkeit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung. In diesem Fall greift das Programm Einstiegsqualifizierung Jugendlicher, kurz EQJ, das in erster Linie als Ausbildungsvorbereitung gedacht ist. Ein mit Hilfe dieses Programms absolviertes Praktikum dauert zwischen sechs und zwölf Monaten und beinhaltet eine Heranführung an die später relevanten Ausbildungsinhalte.

Die Arbeit im Rahmen dieser Einstiegsqualifizierung wird vergütet, dabei gelten die jeweiligen tariflichen Vereinbarungen. Von Seiten der Arbeitsagentur oder des zuständigen Jobcenters kann der Betrieb eine monatliche Bezuschussung von bis zu 231 Euro im Monat erhalten. Die Beschäftigung in einem solchen Qualifizierungspraktikum ist außerdem sozialversicherungspflichtig. Besonderer Vorteil für die Teilnehmer: Sie erhalten nicht nur ein betriebliches Zeugnis, sondern darüber hinaus auf dieser Grundlage ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme. Das muss vom Unternehmen bei der zuständigen Kammer beantragt werden und kann später angeführt werden, um die Ausbildungszeit eventuell zu verkürzen.

Freiwilligenarbeit

Je nachdem, in welcher Art Einrichtung ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert wird, kann der Fokus nicht nur auf dem Wunsch liegen, bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn einer gemeinnützigen Tätigkeit nachgegangen zu sein – auch bei der Freiwilligenarbeit besteht durchaus die Möglichkeit, sich schon in einem potenziellen späteren Berufsfeld zu orientieren.

Tatsächlich ist das Feld möglicher Betätigungen recht groß, denn zu den Einrichtungen, in denen Freiwillige arbeiten können, gehören unter anderem:

  • Kindertagesstätten
  • Krankenhäuser
  • Jugendkulturzentren
  • Sportvereine
  • Politische Organisationen

Abgesehen davon ist das Mitwirken in einer auf das Gemeinwohl ausgerichteten Einrichtung über die gesammelten beruflichen Erfahrungen hinaus eine gute Gelegenheit, sich über den weiteren Weg im Leben klar zu werden. Es ist außerdem eine möglicherweise erste richtige Konfrontation mit dem Arbeitsalltag. Während Aushilfsjobs unter Umständen auf eine bestimmte Stundenzahl pro Woche begrenzt sind, arbeiten die Freiwilligen im FSJ Vollzeit in einer Fünftagewoche. Der Freiwilligendienst kann zwischen sechs und 18 Monaten dauern, in Ausnahmefällen ist eine Verlängerung auf 24 Monate möglich.

Die Freiwilligenarbeit wird entlohnt mit einem Taschengeld, gegebenenfalls Unterkunft und Verpflegung (oder ein entsprechender Geldwert wird ausgezahlt), eine beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Unfall-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.

Falls die Vorlieben eher im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes liegen, ist ein Freiwilliges Ökologisches Jahr eine denkbare Alternative. Die Bestimmungen sind dieselben wie beim Freiwilligen Sozialen Jahr. Das bedeutet unter anderem, dass die Teilnehmer mindestens 15 Jahre alt sein und die Vollzeitschulpflicht (also das neunte oder zehnte Schuljahr) beendet haben.

Auslandsaufenthalte

Für den Arbeitsmarkt sind inzwischen in vielen Branchen Auslandserfahrungen ein wichtiges Kriterium für Bewerber und das schließt die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz durchaus mit ein. Um lebenslaufrelevante Erfahrungen im Ausland zu sammeln, gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, zu denen übrigens auch das Freiwillige Soziale Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr gehören.

Eine andere, häufig genutzte Möglichkeit sind Au-pair-Stellen. Das Mindestalter hierfür liegt allerdings bei 18 Jahren, dafür steht die Welt wirklich offen: Als Au-pair kann man nicht nur europaweit, sondern ebenso in den USA oder Kanada arbeiten. Die Tätigkeiten liegen dabei vornehmlich im Haushalt, Au-pairs sind als Unterstützung für die Gastfamilie vorgesehen und vor allem mit der Kinderbetreuung beauftragt.

Au-pair-Aufenthalte dauern in der Regel zwischen sechs und maximal zwölf Monaten, die wöchentliche Arbeitszeit liegt für gewöhnlich bei 30 Stunden. Insofern bleibt noch einiges an Zeit, um das Gastland und die Leute besser kennenzulernen. Der enge Kontakt mit der Gastfamilie erleichtert außerdem das Erlernen oder Auffrischen von Sprachkenntnissen.

Alternativ ginge das ebenfalls per Work & Travel nach dem Schulabschluss, allerdings liegt die Altersgrenze auch hier bei 18 Jahren. Ein Vorteil gegenüber dem Au-pair ist die Möglichkeit, von Ort zu Ort zu reisen und so neben dem Arbeiten noch mehr zu sehen. Andererseits besteht die Schwierigkeit oft genug darin, erst gar keinen Job zu finden. Als notwendige Voraussetzung sollte deswegen ein gewisses finanzielles Polster vorhanden sein – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Kosten für die Reise, das Visum sowie Kranken-, Haftpflicht- und Unfallversicherung aus eigener Tasche bestritten werden müssen.

Unter Umständen ist es daher günstiger, die Verbesserung der Sprachkenntnisse auf einer Sprachreise anzugehen. Die dauern üblicherweise rund zwei Wochen, eventuell kann ein solches Angebot sogar mit einem Praktikum verbunden und der Aufenthalt so verlängert werden. Praktisch an dieser Variante: Vor Ort ist man je nach Angebot bei einer Gastfamilie einquartiert und kann so vom selben intensiven Austausch profitieren wie ein Au-pair.

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